piątek, 27 marca 2009

słowo o policje

policja to kurwa
(aufschrift auf dem fenster einer strassenbahn, tramwaj-linie 13, haltestelle plac hallera, 10.20 uhr)

czwartek, 26 marca 2009

rozmowa o filozofie

- ale marks już jest zupełnym anachronizmem!
- a nietzsche?
- nietzsche jest inspiracją dla całej wspólczesnej filozofii!
- ale w pewnym sensie nietzsche też jest anachronizmem: on mówił że umarł bóg, wieć bóg jest martwy, no i koniec! co tam dalej filozofować?
- ale nie o to chodzi!
- może nikt o tym nie opowiedział polakom.
- no ty możesz to zrobić!
- mogę. a myślisz że nietzsche był na ten pogrzeb boga?
- myślę że on sam to zorganizował!

środa, 25 marca 2009

na dobro narodu

das erste mal begegne ich dem dobro narodu in der kueche bei einem gespraech mit magda. wir haben ueber schule und sprachunterricht und deutschlernen geredet, und magda beschliesst ihre ausfuehrungen mit der feststellung: i teraz w polskich szkołach nie ma dość nauczyciely angielskiego, bo wszyscy chcą pracować w jakiejś firmie jako tłumacze albo zagraniczą, żeby więcej zarabiać. a nie dbają o dobro narodu! offenbar sind also die englischlehrer fuer das dobro narodu verantwortlich, denke ich und hoffe, dass wenigstens die deutschlehrer ein wenig mehr darauf achten. es wundert mich nur, dass die polnischlehrer offenbar gar nichts damit zu tun haben.
das naechste mal begegne ich dem dobro narodu im polnisch-sprachkurs. die polnischlehrer haben also doch etwas damit zu tun, zumindest dann, wenn sie auslaender unterrichten. es ist doch jeden maerz wieder das gleiche: erst kommt der internationale frauentag, dann kommt die gleichberechtigung der geschlechter, dann kommen familienmodelle, dann kommt die demographie - am ende landet die diskussion zwangslaeufig bei all den gut ausgebildeten, gut verdienenden frauen, die sich weigern, kinder zu bekommen, und lieber singles bleiben. auf einmal sind nicht mehr die fremdsprachenlehrer, sondern die frauen an allem schuld: one też nie dbają o dobro narodu!
ich stelle mir das dobro narodu als ein kleines, ausgehungertes tier mit grossen, traurigen augen vor, das irgendwo an einer autobahnraststaette ausgesetzt wurde und um das man sich nicht einmal im tierheim kuemmern will. aber woher soll ich das wissen? also frage ich meine polnischlehrerin: ale co to jest akurat takie dobro narodu? nigdy go nie widziałam, nigdy nie z nim rozmawiałam, chociaż chętnie chciałabym, nie wiem, jak wygląda, ile ma lat, gdzie mieszka...? meine polnischlehererin schaut mich etwas betreten an. może mieszka gdzieś niedaleko prezydenta, murmelt sophio neben mir.
wiesz, to jest taka dziwna kategoria pochodząca z romantycznego myślenia 19-ego wieku, erklaert mir paweł, als ich abends nach hause komme. aha, sage ich, a czy ty myślisz, że dobro narodu mieszka gdzieś niedaleko prezydenta? pawel ueberlegt einen moment und meint dann: może mieszka w samym swoim sercu!

wtorek, 24 marca 2009

żeński pendant pokolenia jp II

es regnet in stroemen. wir stehen vor der hoftuer des polonicums und rauchen. eine aeltere dame kommt dazu, zuendet sich eine zigarette an und schaut missmutig in den regen. jaka wspaniała pogoda! sage ich zu der dame. sie zuckt nicht einmal mit der augenbraue. czy też jesteście tutaj na emmą? wir schauen fragend. na tą konferencję? fragt sie weiter. wir schuetteln die koepfe. no myślałam, sagt die frau. a co to jest emma? frage ich. sie schaut mich mich genauso missmutig an wie vorher den regen: taka depresyjna subkultura.
das passiert also, wenn man immerzu ueber das wetter redet. und dabei waren wir heute eindeutig euphemistisch.

poniedziałek, 23 marca 2009

solidarni z białorusią

am 22. maerz um 16.00 uhr auf dem plac teatralny sind wir alle solidarisch mit weissrussland. czesław śpiewa, izrael, gutek - alle sind da. sogar die presse. wir auch. wir applaudieren, wir spenden, wir skandieren demokratische slogans - wir setzen ein zeichen. tylko pogoda nie jest solidarna: pada deszcz.

słowo o bohaterstwie

nachtbusse sind gefaehrlich. die verbindung von alkohol, dem schlechten zustand polnischer strassen, der neigung der busfahrer zum rowdytum hinterm lenkrad und den alten ikarus-bussen, die das alles unmittelbar an die fahrgaeste weitergeben, hat das zeug zum drama.
der sichtlich angeschlagene uebeltaeter uebersteht die vollbremsung an der haltestelle topiel nicht. das arme opfer bekommt davon jedoch nichts mit und muss von seinem freund erst behutsam darauf aufmerksam gemacht werden. grosses geschrei. immerhin hat der uebeltaeter den anstand, sich an der naechsten haltestelle aus dem bus zu schleppen und den rest seines mageninhalts vor dem schaufenster einer rossmann-filiale zu hinterlassen - freilich hat er sich davor auch die beschimpfungen des beschuetzers anhoeren muessen. das opfer putzt derweil umstaendlich seine kunstlederjacke, will sie danach aber nicht wieder anziehen. also bietet der freund und beschuetzer ritterlich seine jacke an. das angebot wird angenommen. so steht der prinz nun im schwarzen halbarmhemd im bus und haelt das eigentliche opfer der umstaende - die kunstlederjacke - in der hand, waehrend die prinzessin auf der erbse schal, pullover, jeansjacke und seine jacke traegt. es sind ungefaehr plus 2 grad. immerhin kann der prinz sich die eine bemerkung dann doch nicht verkneifen: wenn ich jetzt krankwerde, bist du dran schuld.

piątek, 20 marca 2009

wielki teatr w teatrze wielkim

wer hochkultur erleben will, der sollte nach polen fahren, und zwar in die hauptstadt: warszawa hat nicht nur mehr theater als berlin, es hat auch die besseren. das teatr wielki ist wirklich wielki, es ist riesig - ein traum aus marmor, spiegeln, kronleuchtern und roten teppichen. es ist kaum zu glauben, dass die sich kurz nach dem krieg und mitten im kommunismus so ein bourgeoises ungetuem geleistet haben! das gebaeude allein ist schon ueberwaeltigend genug, es braucht im grunde gar keine auffuehrung mehr. natuerlich ist das ballett trotzdem beeindruckend. in der pause gehe ich auf die toilette. auf der damentoilette muss man natuerlich anstehen. in der schlange warten auch einige prostituierte. das wundert mich ein wenig, aber vielleicht gehen die edelhuren vom plac bankowy ja auch hier auf die toilette. entsprechend angezogen sind sie - waere warszawa wien, der plac bankowy waere auf jeden fall der erste bezirk.

nach der auffuehrung werden busladungen voller schulklassen vom zentrum wieder in die vorstaedte transportiert. auf dem plac teatralny stehen lauter 14- und 15 jaehrige maedchen in zweierreihen, von ihren lehrerinnen bewacht, und warten auf ihren bus. vielleicht habe ich da was durcheinandergebracht mit den prostituierten.

środa, 18 marca 2009

jarmark albo powrót do europy

es gibt einwohner von warszawa, die behaupten, das viertel praga am anderen, oestlichen ufer der wisła waere im grunde eine eigene stadt. es gibt auch einwohner von warszawa, die behaupten, auf der anderen, oestlichen seite der wisła waere europa zu ende, und dort fange asien an.
manchmal kann man in der tat diesen eindruck haben. der jarmark europa stand frueher auf dem gelaende des stillgelegten stadion dziesięciolecia. er ist wahrscheinlich einer der groessten derartigen basare polens - aber auf deutsch wuerde man vielleicht auch ganz einfach polenmarkt sagen. beide begriffe sind allerdings irrefuehrend: unter den haendlern sind die polen und ueberhaupt die europaer eindeutig in der minderheit gegenueber den asiaten und den afrikanern. die eine haelfte von ihnen spricht polnisch, die andere haelfte spricht englisch. und ich kann mir nicht helfen, ich fuehle mich verdammt fehl am platz. es ist alles sehr international - aber evangelisch, deutsch und weiss gehoert hier nicht her. die meisten auslaendischen touristen finden den basar toll, ein erlebnis, etwas, das man gesehen haben muss. die meisten polen wollen, dass der basar endlich verschwindet. so ein jarmark mitten im zentrum gehoert sich fuer eine ordentliche europaeische hauptstadt nicht. das stoert die aesthetik der stadt. ob die pacific residence, noch so ein hochhaus mit luxuswohnungen, das direkt gegenueber gebaut wird, die aesthetik der stadt nicht auch stoert, auf diese fragen zucken sie mit den schultern.
seitdem an der stelle des stadion dziesięciolecia das stadion narodowy fuer die fussball-europameisterschaften 2010 gebaut wird, befindet sich der jarmark auf dem gelaende zwischen dem teatr powszechny im. zygmunta huebnera und dem bahnhof und busbahnhof warszawa stadion. der bahnhof genauso wie das theater sind heruntergekommene betonkloetze aus dem siebziger jahren. dazwischen erstrecken sich hunderte von gruenen kiosken, grauen metallcontainern und mit plastikplanen ueberdachten verkaufsstaenden. man kann hier buchstaeblich alles kaufen, kleidung, schuhe, lebensmittel, uhren, schmuck, kosmetik, haushaltsgegenstaende, putzmittel, sogar moebel. alles in der untersten preisklasse. das wort, das man am haeufigsten zu hoeren und zu lesen bekommt, ist tanio. sogar die toilette hat promocja und kostet nur 50 groszy. der jarmark ist so unuebersichtlich wie ein orientalischer basar. die plastikplanen haben loecher, der boden zwischen den staenden ist voller pfuetzen und gegen nachmittag, wenn die haendler schliessen, vollkommen mit plastiktueten und schuhkartons bedeckt. es sieht fast so aus, als haette es geschneit.
ich fotografiere und verteidige anschliessend meinen fotoapparat und die bilder auf dem film gegen einen erbosten haendler. yes, of course i know it's illegal to snatch people without asking them before. no, i don't want any problems, and i don't want you to call the police. i'm sorry i didn't ask you, but look, it's just a picture and i won't do anything with it. no, i won't open my camera and destroy the film. yes, i know i should have asked you, but if i had asked you before you would have allowed it, wouldn't you? look, i'm from germany and i'm just on a trip here and nothing will happen to this picture and you won't find it in a newspaper or something. and i promise you, i won't do this again, i will always ask people before i take pictures in the future, alright?
am ende kann ich den haendler ueberzeugen. er laesst mich mit kamera und film und allen bildern gehen. ich schlage drei kreuze, drehe mir eine zigarette, und dann nehme ich die naechste strassenbahn ueber die wisła in richtung centrum und kehre nach europa zurueck.

wtorek, 17 marca 2009

słowo o władze

wiesz, w czasach kommunizmu ludzie, które pracowali w sklepie, mieli władzę - po prostu oni mieli to co wszyscy chcieli, sagt eine polnische freundin.

die kassiererinnen im carrefour sind unglaublich langsam. in einem deutschen supermarkt wuerden sie keine drei tage ueberleben. manchmal freut man sich, dass sie in der aera des neoliberalen kapitalismus und der ewig beschleunigten moderne noch so viel zeit haben. manchmal moechte man amok laufen.
ich komme mit zwei mohnbroetchen und zwei kaesebroetchen an die kasse. die kassiererin schaut auf die kaesebroetchen und fragt: po ile są? - a jak ja mam wiedzieć? frage ich zurueck. - a jak się nazywają? fragt die kassiererin weiter. bułki z serem, sage ich. myślę że są po 90 groszy. - po 90 groszy? fragt die kassiererin zurueck. tak, sage ich.
wir fuehren diese unterhaltung noch dreimal. dann schaut sie mich halb verlegen, halb verschwoererisch an und tippt den preis fuer normale broetchen in die kasse.

władza. no właśnie.

pod rotundą

ich bin verabredet. pod rotundą pko an der marszalkowska ecke aleje jerozolimskie, einer der groessten kreuzungen warszawas. die kreuzung finde ich ohne weiteres, dafuer verlaufe ich mich in der fussgaengerunterfuehrung. die rotunda ist ein realsozialistischer rundbau mit betondach und getoenten fensterscheiben. um fuenf sind alle schreibtische verlassen. nur der bankomat arbeitet noch. aber das wichtigste spielt sich sowieso vor dem gebaeude ab. pod rotundą ist sozusagen der heiratsmarkt warschaus. hier treffen sich alle moeglichen verabredungen. man wartet also nie allein. das ist das gute daran. das schlechte ist, man lernt hier garantiert niemanden kennen. alle sind ja schon verabredet und warten auf jemanden anders.

słowo o rybach

nie wiesz
co ci powie ryba
i skąd nadpływa.
co powie ryba,
kiedy cię zdyba.
(radio wawa, 9.30 uhr)

polskie ryby naprawdę muszą być bardzo filozofycznymi zwierzętami.

niedziela, 15 marca 2009

rozmowa o ustawach

(im museum. klassizistische architektur mit parkettfussboden und hohen fenstern. eher spaerliche beleuchtung. an den waenden bilder aus dem 18. und 19. jahrhundert, davor ueberall gestapelte stuehle, teilweise bis in die mitte des raumes. in einer ecke zwischen den stuehlen ein cembalo. an der wand neben der eingangstuer vier klappsitze, daneben ein gruenes telefon mit waehlscheibe. junge frau mit fotoapparat. aeltere museumsangestellte, die gerade dabei war, sich die naegel zu feilen. das klicken eines fotoapparats ist zu hoeren.)

- ale tu nie wolno robić zdjęcia.
- wiem, ale ja nie zrobiłam zdjęcia obrazów, tylko zdjęcie tego telefonu. bo ma taki fajny miętowy kolor...
- ale tu nie wolno zrobić zdjęcia.
- wiem, ale spytałam pani w tej innej sali i ona mówiła, że jeżeli nie robię zdjęcia obrazów to w porzążdku.
- no dobrze. niech pani robi zdjęcia. wie pani, to jest taka ustawa dyrektora, ale nam to wszystko jedno…

spacer na pradzie

gestern abend war ich in ostberlin unterwegs. in ostberlin vor dem mauerfall. graue, heruntergekommene altbauten, baufaellige treppenhaeuser, dreckige, schlecht beleuchtete hinterhoefe, vermauerte fenster und eingaenge, unbenutzbare balkons. ungepflegte gruenflaechen, muelltonnen auf der strasse, dazwischen parkende autos. die strassen sind schon um neun uhr abends wie ausgestorben. nur ab und zu hoert man hunde bellen oder die stimmen von betrunkenen. es gibt keine bars oder kneipen, oder jedenfalls nur solche, in die man nicht gehen moechte. die menschen an der bushaltestelle schauen so unfreundlich, dass ich weitergehe. an einer strassenecke sagt ein graffitti: it's only getting worse. das centrum handlowe warszawa wileńska schimmert wie ein ufo aus anderen zeiten durch die bauluecken.

(samstag abend ist keine gute zeit, um allein auszugehen. immerhin, es gibt die lebensmittel- und alkohollaeden, die 24 stunden aufhaben. am ende kaufe ich mir ein bier und gehe nach hause.)

czwartek, 12 marca 2009

międzynarodowy pociąg nocny "jan kiepura"

morgens frueh um vier sind die strassen rund um den berliner ostbahnhof so leer wie nie. fahren hier ueberhaupt zuege? fragt mich der taxifahrer. ich zucke mit den schultern. ich hoffe es zumindest. tatsaechlich fahren viel mehr zuege als erwartet: zwischen vier und fuenf uhr morgens treffen sich in berlin die allerletzten verspaeteten nachtzuege richtung osten mit den allerersten ice's in richtung westen. am gleis 2 steht die uebliche zusammenstellung von unterschiedlich rot, blau und weiss lackierten waggons aelterer bauart mit vergitterten tueren und aufschriften in kyrillischer schrift - "amsterdam-moskwa" und "amsterdam-minsk" - dazu ein kurswagen von koeln nach prag. ich kann meinen sitzplatz nicht finden, da wo die schlafsessel sein sollten, sind nur 1. klasse-abteile. und da ich nicht mitten in der nacht den unterschiedsbetrag bezahlen oder aus meinem abteil geworfen werden moechte, frage ich einen schaffner, ob alles seine ordnung hat. den schaffner finde ich drei waggons weiter. wir fahren nicht nach warszawa, wir fahren nach prag, sagt der schaffner. das steht immer draussen an den tueren dran, da muessen sie nachschauen. aha, sage ich. und wagen 176 ist keine erste klasse, sagt der schaffner. alles klar. vielen dank, sage ich und mache mich auf den rueckweg in mein abteil. aber gehen sie aussen lang, sonst fliegen sie hier gleich weg, sagt der schaffner noch. gut, sage ich und steige aus. tuer zu! ruft mir ein rangierer in gelber weste zu. also mache ich die tuer hinter mir zu. die waggons nach prag mit dem freundlichen schaffner der deutschen bahn werden abgekoppelt. drei minuten spaeter faehrt der internationale nachtzug "jan kiepura" ab in richtung osten, dahin, wo die sonne aufgeht und die zukunft orange ist. hinter dem letzten wagen werden die gleise immer laenger. bald werde ich ohne das rauschen der klimaanlage im zug nicht mehr einschlafen koennen.

(oh, das geheimnisvolle doppelleben der zuege: tagsueber fahren sie als 1. klasse-abteil der pkp-intercity in polen hin und her. und nachts reisen sie als ruhesessel/sleeperette getarnt durch ganz europa. wie romantisch.)

horoskop na co dzień

jeden morgen nach dem aufstehen schaue ich aus dem fenster und warte auf den ersten lieferwagen, der an der ampel haelt. ich weiss, dieser lieferwagen hat eine botschaft fuer mich. er wird mir sagen, was der tag, der vor mir liegt, bringen wird. das ganze funktioniert ungefaehr so wie das ziehen einer tageskarte beim tarot. ich sitze also am fenster und warte.
am ersten tag: havelland-express. partner dla gastronomii.
am zweiten tag: torty dla każdej okazji.
am dritten tag: 022-743 76 44 und 022 - pierogi.
so weit, so gut. alles verstanden.
am vierten tag kracht es genau vor meinem fenster. ein mercedes und ein renault. die fahrer fluchen, scherben, lacksplitter und eine halbe stossstange liegen auf der strasse, und die nachfolgenden autos kurven abwechselnd rechts und links daran vorbei. das sieht sehr huebsch aus, aber ich habe keine ahnung, was es bedeuten soll.

wiosna po wiedeńsku

in vier wochen in warszawa habe ich nicht ganz zehn fahrraeder gezaehlt. zweimal waren das fahrradkuriere, einmal ein junge auf einem mountainbike und einmal ganz offensichtlich ein fahrradtourist. bisher dachte ich immer, es liegt am wetter - wer faehrt im winter schon gerne fahrrad. aber jetzt kenne ich endlich den wirklichen grund: die menschen hier fahren einrad. als ich an der haltestelle foksal auf den bus warte, kurvt ein mann sehr gekonnt die nowy świat hinunter, aktentasche in der hand. ab jetzt werde ich also einraeder zaehlen. ich fange schon an, nach baeren ausschau zu halten. john irving laesst gruessen.

środa, 11 marca 2009

dzień kobiet albo słowo o ruchu sufrażystek

der frauentag wurde schon im altertum begangen, wo anfang maerz die matronalia gefeiert wurden. doch die eigentliche karriere dieses feiertags begann erst anfang des 19. jahrhundert, vor allem durch die sufragetten-bewegung. heute wird der dzień kobiet in vielen laendern der welt gefeiert. er bringt die achtung vor dem schoenen geschlecht zum ausdruck und unterstreicht die bedeutung der gleichberechtigung der frau.
so informiert jedenfalls das hauseigene magazin der pkp intercity mit dem titel "wpodróży". und laesst es sich nicht nehmen, auf seite 39 der maerzausgabe allen frauen zum frauentag zu gratulieren und ihnen aus diesem anlass die herzlichsten wuensche zu ueberbringen: eine menge wunderbarer momente, zeit nur fuer sich selbst, die erfuellung aller traeume, unvergessliche reisen, und natuerlich freude das ganze jahr ueber. am ende widmet sich der artikel dann auch den herren der schoepfung. auch sie bekommen ihre herzlichsten wuensche, anlaesse dafuer gibt es ja genug: den dzień mężczyzny am 10. maerz, den dzień ojca am 23. juni, den dzień chłopaka am 30. september und den światowy dzień mężczyzny am 3. november.

selbst wenn man wohlwollend den - allerdings verdaechtigen und im artikel nicht einmal erwaehnten - muttertag in rechnung stellt, haben die maenner doppelt so viele feiertage wie die frauen. nicht einmal hier herrscht gleichberechtigung. was wuerden wohl die sufragetten dazu sagen?

czwartek, 5 marca 2009

duży kamuflaż albo słowo o lezeferizmu

- wenn die franzosen wuessten, was die polen mit ihren woertern anstellen, sie wuerden sie gar nicht wiederhaben wollen. (ein freund in frankreich.)
und wuerden die englaender ihre wiederhaben wollen, wenn sie folgende schlagzeile in der zeitung saehen: władimir kliczko znokautował amerykanina jameela mc cline'a? ein majstersztyk?
- słowa po prostu aklimatyzują się. (eine freundin aus polen.)

środa, 4 marca 2009

ale jeżdzie 23? no jeżdzie!

es ist kalt, es ist neblig, und es nieselt. kein wetter zum spazierengehen. bei solchem wetter faehrt man strassenbahn. die haltestelle ratuszowa/zoo liegt einsam und verlassen, obwohl es die endhaltestelle ist und die strassenbahnen eigentlich alle sieben minuten fahren sollten. am haltestellenschild haengt der fahrplan, absolut unschuldig, als wuerden draussen fuenfzig strassenbahnen nur darauf warten, alle jetzt sofort abzufahren. im wartehaeuschen steht eine aeltere frau und schaut auf den fahrplan. immer noch keine strassenbahn.

faehrt denn die 23 nicht? - ich habe keine ahnung. sie sollte fahren. gestern fuhr sie noch. - dann kommt sie bestimmt gleich. - aber sonst stehen hier immer zwei oder drei und warten. um die uhrzeit! aber vielleicht steht sie irgendwo im stau. - auf dem fahrplan steht auch nichts, und die bauarbeiten sind erst spaeter, ab fuenfzehnten. - was fuer bauarbeiten? - die renovieren die bruecke, und die ganze wz-trasse. - ach, und wie kommen wir dann in die stadt, wenn das alles gesperrt ist? - keine ahnung. - immer noch nichts. - aber die faehrt. ich habe den mann mit dem hund gefragt, der da drueben wohnt, und der hat gesagt, sie faehrt. der sieht das ja aus dem fenster. - wahrscheinlich hoert er es auch. - wahrscheinlich. da kommt eine. aber nein, die biegt links ab. - wir koennten zum park praski laufen, da fahren noch andere linien. - koennten wir. - na, dann laufen wir. - ach, jetzt kommt sie. na, wir sind vielleicht ungeduldig. eine junge frau und eine alte, und eine nicht besser als die andere. als wollten wir mit unseren beinen einen preis gewinnen. - aber manchmal hilft das. in dem moment, wo man loslaeuft, kommt die bahn. das ist wie mit dem rauchen an der haltestelle. - na, jetzt muss sie noch wenden. schau mal, sogar so eine ganz neue. aber hast du gesehen, wie der fahrer uns angeguckt hat? - wahrscheinlich will er uns nicht als passagiere haben. - und wo setzen wir uns hin? - na, da nach oben, mit aussicht. - ach, schau mal, du kaust auch auf den naegeln, ich auch, ich hab mir das nie abgewoehnen koennen. abends vorm fernseher oder wenn ich nachts nicht schlafen kann... die von den fuessen, die schmecken mir am besten! - oh. - du musst dir das abgewoehnen. vor der hochzeit. das sieht doch nicht schoen aus. und die maenner schauen auf die haende. - aber nicht nur auf die haende. - nein, nicht nur. eigentlich sollten sie auf die inneren werte achten! - sollten sie. - ich war dreimal verheiratet, und jedes mal ist es nichts geworden. der erste und der zweite mann sind gestorben, und der dritte hat getrunken. so ein trinker, weisst du. und das mach ich nicht mit. im sommer ist die scheidung. - das ist dann auch besser so. - ist es. und kinder hab ich auch drei, aber die sind schon gross. morgen fahre ich zu meiner tochter. die wohnt hier ganz in der naehe. jeden tag fahre ich ja nicht, man muss den kindern ja auch ihre freiheit lassen. aber so alle drei, vier tage, da kann man schon fahren, oder? - bestimmt. - und ich koche ja ueberhaupt nicht gerne, und jetzt muss meine tochter immer kochen. morgen macht sie rouladen, und dann gibt sie mir noch welche mit nach hause. - aber das ist doch nett. - naja, wenn die mutter schon sechzig ist, dann muss man der mutter was zu essen geben... aber schau mal, da haelt die bahn, und niemand steigt ein. und wo sind die ganzen leute, die arbeiten? - vielleicht sind sie schon frueher gefahren. - ich weiss nicht. aber weisst du, dreimal sind sie bei mir schon eingebrochen, dreimal, am hellerlichten tag. jetzt hat mit der sohn so ein sicherheitsschloss gekauft, damit sie nicht mehr reinkommen. einbrechen, am hellerlichten tag... was ist das nur fuer ein volk? und hier... ach gott, so viele autos, bestimmt war da irgendwo ein unfall. - aber schauen sie mal, hier sind die ganzen leute, die zur arbeit fahren. und hat ihr sohn auch eine frau? - natuerlich! der ist ja auch schon dreissig. der hat damals schon mit siebzehn geheiratet, da musste ich noch aufs gericht, die erlaubnis einholen. aber der ist tuechtig, lebenstuechtig, der weiss sich zu helfen. und er verdient gut, deshalb faehrt er viel weg, nach zypern und nach italien... - schoen! - einmal hat er mich auch auf so eine kleine reise mitgenommen, nach kreta. ach, war das schoen! - kreta ist wirklich schoen. - ja, die landschaft und das meer, und die menschen sind so nett, nicht so wie hier, wo alle immer mit so einem gesicht rumlaufen... - vielleicht scheint auf kreta einfach oefter die sonne. - hier ist das leben ganz einfach haerter... ja, und der juengste sohn, der ist achtzehn, der hat seine computerfirma und verdient sein eigenes geld, da kann ich dann schon in ruhe sterben, der braucht ja seine mutter dann nicht mehr. - sie koennen sich aber auch noch ein bisschen zeit lassen mit dem sterben. - ach ja, mal sehen. jetzt fahr ich erstmal auf den basar nach koło, mal sehen, ob ich da was finde. - ich muss jetzt aussteigen. auf wiedersehen! - auf wiedersehen! und gewoehn dir das naegelkauen ab!

wtorek, 3 marca 2009

nadejdzie wiosna

puenktlich zum wochenende aendert sich das wetter. die sonne scheint, und die stadt tut so, als haette sie nie etwas anderes als einen blauen himmel gesehen. die strassenbahnen leuchten in rot und gelb, genauso wie die tulpen und narzissen, die es ueberall zu kaufen gibt. die familien gehen in den zoo, die ersten paerchen sitzen wieder draussen auf den parkbaenken und trinken bier, die hunde spielen im schlamm. das batalion reprezentacyjny wojska polskiego ist mit zwei bussen angereist und marschiert mit rot-weisser standarte vor dem pałac prezydencki auf und ab und wird dabei fleissig fotografiert. auf dem schlossplatz stehen die menschen zur nachmittagsmesse noch draussen vor der kirche. die messe wird uebertragen. ein bisschen segen per lautsprecher fuer alle, auch fuer die passanten.

nach drei tagen ist der ganze spuk vorueber, die stadt zieht wieder ihre alten grauen kleider an, streut sich asche aufs haupt und bereut die ausschweifungen der letzten tage bitterlich. alles wie gehabt.

poniedziałek, 2 marca 2009

polska gramatyka, odcinek 1

ryby nie mówią nic o miłości. (ryszard grzyb: zdania napowietrzne. aufschrift einer postkarte, herausgegeben von der księgarnia i klub czuły barbarzyńca.) merke: im polnischen gibt es keine doppelte verneinung.

niedziela, 1 marca 2009

słowo o liberalizmu

warszawa ist eine der liberalsten staedte in polen, sagt paweł, mein mitbewohner. jeden morgen an der uni schleiche ich verlegen und schuldbewusst an der szatnia obowiązkowa vorbei.