piątek, 29 kwietnia 2011

ani święto ani pracy

im grunde kam das einer revolution gleich. es war 1. mai, tag der arbeit und tag der demonstrationen, aber genau diese wuerde es dieses jahr nicht geben. wann hatte es das gegeben seit der erfindung roter fahnen und roter socken und selbst noch nach deren sang- und klanglosen untergang innerhalb europaas grenzen, dass am 1. mai niemand ein transparent mit politischen forderungen, utopischen maximen oder auch frommen wuenschen durch die strassen trug? aber nun hatten auch die kaempferischsten unter den polnischen gewerkschaften ihre demonstrationen zum 1. mai vorverlegt und marschierten am 30. april. damit alle polen, auch die gewerkschaftsmitglieder, ungestoert und in aller ausgiebigkeit am 1. mai die seligsprechung des polnischen papstes feiern konnten. zum zweiten mal, so konnte man meinen, hatte jan paweł II den kommunismus zu fall gebracht, oder zumindest der katholizismus die freilich ohnehin im sterben begriffene sozialdemokratie.

środa, 20 kwietnia 2011

bądź berlinem

znowu nadchodzi pora pożegnać się bo pociąg przecież nie czeka tylko się śpóźni. a berlin znowu tak piękny i słoneczny jakby nie z tego świata - jakby był tylko po to, aby się przejechać pociągiem przez te miejskie kulisy dworców i ściań ogniowych, skrzyżowań i wciąż niedokończonych budowli. jakby był tylko po to aby zrobić sobie reklamę albo i wiosnie albo i marzenom o tym jak wczoraj było i jak miałoby jutro być zupełnie inaczej.

wtorek, 19 kwietnia 2011

grossstadt wildwest

fuer m.l.


als kinder traeumten wir
indianer zu sein
mit axt und pfeil und bogen

dann aber wurden wir
erwachsen und

heute sind unsere trophaen
nicht die blutigen skalps
der weissen maenner

nein
nur die samtweichen
pfoten unserer allzu
allzu

hasenfuessigen verehrer

sobota, 16 kwietnia 2011

codzienne cwiczenia cierpliwości albo przystojny polak na przystanku

an meiner bushaltestelle fahren fuenf buslinien. und sechs expressbuslinien fahren vorbei. gefuehlt fahren die expressbusse dreimal so haeufig wie die normalen, und man kann ihnen ganz wunderbar dabei zuschauen. so ist der aufenthalt an dieser haltestelle auf einer der warschauer weichselbruecken jeden morgen wieder eine lektion in demut, geduld und unerschuetterlichen nerven. und jeder morgen ist ein neuer erfolgloser versuch, sich heute endlich das fluchen abzugewoehnen.
zumindest gibt es manchmal mehr zu sehen als nur fluss, verkehr und himmel. zuweilen trifft man aehnlich stoisch veranlagte fahrgaeste. ein solcher traegt etwa weisse sneaker, weisse socken, weisse shorts mit schwarzen naehten, wohlgemerkt weisse unterhosen, ein schwarzes t/shirt, einen schwarz-weissen rucksack und grosse weisse mickeymouse-kopfhoerer. der frisch geschnittene undercut muss noch ein wenig wachsen, bevor er ein echter irokese wird. doch nichts faellt staerker ins auge als die grossen roten aufkleber in herzform auf den kopfhoerern> wielka orchestra światecznej pomocy. das nennt man stil. so sieht ein mensch aus, der das leben liebt. ganz bestimmt.
manchmal ist nicht zu fluchen einfacher als nicht zu lachen. und manchmal machen sich fuenf tage fluchen in weniger als fuenf minuten bezahlt.

wtorek, 12 kwietnia 2011

smoleńsk - rok później

es gab ein paar geschlossene veranstaltungen. und es wurde natuerlich gefeiert. oder vielmehr gedacht. aber es kamen keine millionen und keine hunderttausende. nur 7000. es gab nun ein paar neue organisationen und gesellschaften, die ort oder jahr im namen trugen. es gab filme und buecher. es gab regelmaessig artikel in der presse. smoleńsk, so schien es, war zu einer neuen konstante im polnischen leben geworden.

czwartek, 7 kwietnia 2011

konkurs piękna autostrada oder unser dorf soll schoener werden

der fruehling kam. es wurde wieder gebaut, und es gab wieder arbeit in den gruenanlagen. eines morgens stand ein trupp gruenbehoster maenner an der trasa łazienkowska. sie gruben, harkten und pflanzten. abends war endlich sinn und zweck ihrer muehen zu erkennen: an der ausfahrt zum plac na rozdrożu prangte nun ein grosses rabatt-emblem in allen bunten farben: euro 2012. aus stiefmuetterchen. nur am rande ging mir die frage durch den kopf, ob es auch so etwas wie potemkinsche autobahnen, stadien oder fussballmeisterschaften geben konnte.

poniedziałek, 4 kwietnia 2011

2012 - jeden rok jak żaden inny

die kraene verschwanden, die scheinwerfer blieben: am neuen stadion wurde immer noch gebaut, aber bisher hatten ihm, so schein es, weder hochwasser noch dauerfrost etwas anhaben koennen. besser war das - schliesslich rueckten die fussballeuropameisterschaften unaufhaltsam naeher. schon im oktober war an der kreuzung marszałkowska-świętokrzyska, ein grosses schild aufgestellt worden, das von vier ziffern gekroent war: 2012. dort wurde auch mit sicherlich aehnlichem elan, aber bedeutend langsamer und stoeranfaelliger, die zweite metrolinie gebaut wurde - aber nun gut, eine europameisterschaft kam zur ohne metro aus, ganz sicher aber nicht ohne stadion. und ich freute mich also schon ueber einen freundlichen gegenpart zur grossen schuldenuhr an der kreuzung marszałkowska/jerozolimskie, die zumindest auf den letzten ziffern so schnell lief, dass einem vom zusehen fast schwindlig wurde, und nur der vergleichsweise statische prokopfbetrag, der zwischenzeitlich eingeblendet wurde, liess einen nicht voellig die fassung verlieren. waehrend aber die roten leuchtziffern der uhr ansgt vor der zukunft verbreiteten, so hoffte ich, nun wuerde freudige erwartung aufkommen: der countdown bis zum ersten anpfiff im kommenden sommer oder wenigstens bis zur eroeffnung des neuen stadions, unter welchem namen auch immer. es war aber nur werbung fuers kino, fuer einen weltuntergangsfilm mit dem eingaengigen titel: 2012. ich konnte nur hoffen, der maya-kalender hatte das ende des universums fuer nach dem finale angesetzt.

sobota, 2 kwietnia 2011

prima aprilis cdn.

am 02. april sah sich die gazeta wyborcza zu einer mitteilung in eigener sache genoetigt. zu viele leserbriefe hatte sie erhalten, die zu einem aeusserst gelungenen aprilscherz gratulierten. so sah sich die redaktion nun genoetigt, ihre leser freundlich, aber unmissverstaendlich darauf hinzuweisen, dass die meldung zum nationalstadion und seinen sponsoren in allen einzelheiten voll und ganz der wahrheit entsprach.

piątek, 1 kwietnia 2011

prima aprilis

jenseits des weichselufers wuchs das neue nationalstadion in die hoehe. es hatte nun zwar noch kein dach, aber dafuer eine rot-weisse aussenverkleidung. fortschritte und verzoegerungen im bau fanden umgehend ihren weg in die presse. und auch die frage, wie das neue nationalstadtion heissen sollte, denn dziesięciolecie war ja nun nicht mehr angebracht. der wichtigste sponsor habe das recht, ueber den namen zu bestimmen, schrieb die gazeta wyborcza am 01. april. in der regel handelte es sich bei einem solchen sponsor um einen grossen konzern, und in der regel wollte dieser seinen markennamen auf dem stadion verewigt sehen. der groesste sponsor des warschauer nationalstadions, so berichtete nun die gazeta wyborcza, sei die deutsche post.