also die teppichklopfstange. immer noch nicht wegzudenkender bestandteil aller polnischen hinterhoefe, jenes eigenartige gebilde aus halbrostigen eisenstangen auf betonfuessen, die man aus der ferne zunaechst fuer ein fehlgeplantes klettergeruest halten koennte - eine spielart des sozialistischen sandkastens, wenn man so wollte. und man sieht geradezu all die aufgeschlagenen knie, all die blauen augen und loecher im kopf, die generationen von kindern sommer fuer sommer davongetragen haben, seit der erfindung der eisenstange und des betons und ihrer unaufloesbaren verschmelzung eben im sozialismus. bis man eines tages zufaellig der eigentlichen bestimmung dieser eigenartigen gebilde auf die spur kommt, wenn eine aeltere frau einen schon aelteren, ausgebleichten laeufer behaebig ueber diese konstruktion hievt und mit jenem aus weidengeflecht gefertigten und seit der einfuehrung des staubsaugers zunehmend aus der mode geratenen haushaltsgeraete namens teppichklopfer bearbeitet. und endlich versteht man diese an granateneinschlaege erinnernden geraeusche, die an jedem samstagnachmittag durch die hinterhoefe hallen und verlaesslich all die dort beheimateten tauben in panischer flucht auffliegen lassen, und weiss, es ist nicht der naechste jahrestag eines warschauer oder anderen aufstands im juni, juli, september, es ist nur der woechentliche wohnungsputz, puenktlich vor dem tag des herrn.
und nun will das schlesische katowice, diese tief geschwaerzte hochburg des kohlebergbaus und der huetten- und schwerindustrie, kulturhauptstadt werden und die teppichklopfstange als ort der sozialen begegnung wiederbeleben. sagt der bandleiter von myslowitz aus myslowice, das bekanntlich auch in schlesien liegt. ausgerechnet die teppichklopfstange.
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