środa, 29 czerwca 2011

zeichen und wunder oder sehen und gesehen werden

der mensch sieht ja bekanntlich so manches. manches will er lieber nicht sehen, manches andere sieht er dafuer um so lieber. gerne schreibt er dem, was er sieht, eine bedeutung zu. das gibt seinem leben sinn.

ich zum beispiel habe eine zeitlang ueberall knie gesehen. vor allem kaputte knie. knie mit bandagen, knie mit verbaenden, knie mit orthesen. drei jahre lang entging mir kein knie, das nicht in ordnung war. das war kein wunder, ich hatte, nach kreuzband, aussenband und meniskus in einem, ein trauma - und das eben nicht nur im knie, sondern auch im kopf.

zuletzt sehe ich seltener knie. ich sehe sozusagen nur noch die ganz schlimmen, die, die wirklich nicht zu uebersehen sind. dafuer sehe ich zuletzt haeufiger tote tauben. ich sehe sie sehr regelmaessig, manchmal mehrmals die woche. manchmal ist es nur ein blutiger fluegel, manchmal ein halbverwestes federkleid, manchmal auch ein ganzer vogel, fast noch wie lebendig, nur der kopf fehlt. ich sehe sie ueberall: auf der strasse, auf dem gehweg, im park. ich kann mir nicht erklaeren, wo das herkommt. ich habe seit jahren kein gefluegel mehr gegessen. und diesmal weiss ich auch partout nicht, was das zu bedeuten hat.

niedziela, 26 czerwca 2011

zjednoczenie przypadkowe albo to wcale nie ma zamiaru przestać padać

genau als ich aus der haustuer trat, begann es zu regnen. ich kam noch genau bis zum eingang des nachbarblocks. unter dem vordach versammelte sich eine kleine, aber illustre zufaellige gesellschaft. ein vierzehnjaehriger junge im polnischen nationaldress stand schon da. eine frau in aermelloser bluse und rock, mit gewaltigen oberarmen und ebensolchem hinterteil, schleppte ihren einkaufstrolley die drei stufen hinauf. das hoert ja gar nicht mehr auf zu regnen, seufzte sie, als sie oben angekommen war. eine oma mit braunem umschlagtuch um die schultern, eine junge bueroangestellte und ein billiger geschaeftsmann kamen noch dazu. da standen wir nun, und es goss in stroemen. das hoert ja gar nicht mehr auf zu regnen, seufzte die frau mit dem einkaufstrolley erneut, die junge bueroangestellte telefonierte, und eine verspaetete mutter schob ihre tochter naeher an die haeuserwand. gegenueber am gemuesestand fluechtete der verkaeufer tropfnass in sein auto. eine aeltere frau tippte den schluesselcode ins domofon und erging sich dabei in einer tirade auf die bauarbeiter, die die czerniakowska renoviert hatten, die górnośląska aber nicht. sie schimpfte noch hinter der tuer, niemand reagierte. ein bus rauschte vorbei, das wasser sang in den regenrinnen, und die frau mit dem einkaufstrolley wiederholte ein drittes mal ihr: das hoert ja gar nicht mehr... verstohlenes grinsen erschien auf den gesichtern der notgemeinschaft. auf dem buergersteig stand das wasser knoechelhoch.

piątek, 24 czerwca 2011

spotkanie z ubóstwem osób starszych latem

als es waermer wurde, kehrte auch die altersarmut zurueck. sie trug nun keinen abgeschabten pelzmantel mehr, sondern pullover oder blusen und sogar einen neuen hut. wie immer sass sie vor dem schaufenster des delikatessenladens mit einem strauss rosen der zweiten oder dritten gueteklasse in einer abgeschnittenen plastikflasche. die rosen waren manchmal orange und manchmal gelb, selten rot. und manchmal kaufte man eben drei oder fuenf rosen. manchmal, oder eher selten. und wie immer hatte altersarmut hat kein wechselgeld, aber dafuer zwei rosa bestickte taschentuecher und einen wecker in der handtasche, in der sie nach dem portemonnaie suchte auf ruehrend hilflose art.

im delikatessengeschaeft wollte ihr niemand den zwanziger wechseln.
die rosen liessen schon am naechsten tag die koepfe haengen.

poniedziałek, 20 czerwca 2011

unser block soll schoener werden I

auf nachbars balkon stehen im blumenkasten drei lachsfarbene plastikrosen.

niedziela, 19 czerwca 2011

matka polka na chodniku

mutter polin auf dem gehsteig


magistralen wie steinwuesten
pfuetzen soweit das auge reicht

taeglicher spiessrutenlauf
ueber bordsteinkanten und
strassenbahnschienen
ueber kopfstein und beton
bei wind und regen
bei eis und schnee

aber dir faellt kein
zacken aus der krone
hoechstens ein absatz
vom schuh

sobota, 18 czerwca 2011

die teuerungsrate der anderen oder zakup kosmetyków myślami przy drożyznie zywnościowej

das shampoo ist vegan. das duschbad nur vegetarisch, denn es ist mit joghurt und aloe vera. die koerpercreme gibt es mit kakaobutter, mit avocado-oel, mit ziegenmilch, oder auch mit kaviar. dafuer ist die waschcreme mit ginseng und gruenem tee, das peeling ist mit zuckerperlen, und alles aus kontrolliert oekologischem anbau. die fusscreme sogar fuer diabetiker geeignet. der hinweis "nur zur aeusserlichen anwendung" ist auf der verpackung nicht zu finden.

wenn die preise weiter so steigen, denke ich, sollte man einfach von luft und liebe und kosmetika leben. die teuerungsrate im drogerie-discounter hat noch keine schlagzeilen zur inflation gemacht. abends vor dem fernseher kann man dann ein paar waschnuesse knabbern und die nachrichten ueber die steigenden preise fuer fleisch und getreide getrost den anderen ueberlassen.

sobota, 11 czerwca 2011

darwinizm na balkonie

auf unserem balkon stehen ein paar leere blumenkaesten herum. manchmal seufzt die mitbewohnerin, man sollte paar blumen pflanzen. dann passiert monatelang nichts. irgendwann kauft die mitbewohnerin erde und eine tuete blumensamen. dann passiert monatelang nichts. irgendwann, in einem anfall von gutwilligkeit, macht sich die mitbewohnerin an die gaertnerei. dann stehen wir erwartungsvoll vor den blumenkaesten. es passiert wochenlang nichts. in der zwischenzeit kommen sturzregen, gewitter, trockenheit und die tauben. irgendwann erscheinen doch die ersten zarten gruenen triebe und sind irgendwann auch als pflanzen erkennbar. vor allem aber sind es erkennbar zu viele blumen fuer den einen kasten, trotz gewitter, sturzregen und tauben. "no cóż" sagt die mitbewohnerin bei einer beilaeufigen begutachtung, "poradzą sobie albo i nie. mamy darwinizm na balkonie."

wtorek, 7 czerwca 2011

wiosna arabska w europie środkowo-wschodniej

arabischer fruehling in mittel-ost-europa

"nicht alles was zaehlt kann gezaehlt werden."
albert einstein


I
alles was zaehlt ist der mensch

II
ob man noch nach tunis und kairo reisen duerfe
nach havanna nach tripolis nach

auch der tourist ist ein zoon politikon

III
kein wort von minsk

ja wenn belarus straende haette
und ausgrabungen

IV
lass uns reisen

lass uns
menschen zaehlen

sobota, 4 czerwca 2011

przemysł nienawiści albo ogórki polityczne

tym razem to przeciwko ogórkom rozpętano kampanię nienawiści. bezpodstawnie uznano je za trujące, a gdy okazało się to nieprawdą, nikt ich nawet nie przeprosił. również ludzie, którzy prywatnie w ich towarzystwie lubili pić wódkę, dla politycznych korzyści brali następnie udział w publicznym mieszaniu ich z błotem; objęło to wszystkie słoje społeczne. zyskało to już w publicystyce miano przemysłu nienawiści. czy tym razem znajdą się ludzie, którzy uruchomią na krakowskim przedmieściu przenośną szklarnię na znak solidarności z niesłusznie oczernionymi?

zrodlo: http://wyborcza.pl/1,75968,9724307,Nowe_ofiary.html

czwartek, 2 czerwca 2011

widmo krąży po europie II albo pragmatyzm wobec wirusów

wieder geht ein gespenst um in europa. es ist das ehec-virus. den gemuesehaendlern droht der wirtschaftliche ruin. bei der rueckkehr nach warschau praesentiert die mitbewohnerin einen kuehlschrank voller gurken, tomaten und salat:

"ja nie będę się przyczyniła do kryzysu polskiej gospodarki z powodu jakiejś tam afery!"

środa, 1 czerwca 2011

premiera innego rodzaju albo kryptoreklama wprost

in polen wird permanent geklaut. heisst es. also lebte ich permanent in angst und schrecken, weil ich unbedingt beweisen musste, dass in polen nicht geklaut wird. also durfte mir auf gar keinen fall etwas abhandenkommen. das ergebnis glich irgendwann paranoia in der leichteren form.
aber nun habe ich endlich ruhe und meinen ersten diebstahl hinter mir. nun muss ich niemandem mehr etwas beweisen. das ist ein sehr befreiendes gefuehl. ausserdem bin ich glimpflich davongekommen. jemand hat im schwimmbad mein shampoo und mein duschbad mitgenommen. vielleicht war auch nur die putzfrau uebereifrig, wer weiss. am liebsten waere mir freilich ein mann. am besten einer von diesen phaenotypischen kampfschwimmern, die alles erbarmungslos unterkraulen, was nicht bei drei aus dem becken gesprungen ist. gross soll er sein, mindestens zwei meter, mit grossen schultern und grossem bauch, oh ja. ein richtiger, echter mann, einer von jener sorte, die von geburt an nach moschus und irisch moos riechen und bei denen alle kleine maedchen unter der dusche ganz ganz schmutzige gedanken bekommen, ohne zutun der werbung. genau so einer. aber nun darf er den ganzen tag wie frisch aus dem obstladen duften, nach pfirsch-litschi-bambus-papaya. und sogar noch bio. schliesslich hat rossmann gerade erst die naturkosmetik endlich auch in polen eingefuehrt. ach. wenn die polen doch nur viel viel mehr klauen wuerden. das waere schoen.