czwartek, 2 kwietnia 2009

muzeum moich kolorowych snów 2

vor dem eingang zum naechsten saal sassen zwei frauen an einem tisch. die eine strickte, die andere feilte sich die fingernaegel. die eine erhob sich mit der nagelfeile in der hand, um das licht im saal anzuschalten, dann setzte sie ihre manikuere fort. der saal, den ich betrat, war bis zur mitte des raumes mit gestapelten stuehlen vollgestellt. die bilder an der hinteren wand des raumes aus der naehe zu betrachten war unmoeglich, man haette ueber all die davor gestellten stuehle klettern muessen. in einer ecke erkannte ich unter all den stuehlen auch ein cembalo. zum ersten mal fielen mir nun die altmodischen lichtschranken vor den fenstern auf. sie sahen aus, als waeren sie in den 50er oder 60er jahren montiert worden. sie bestanden aus insgesamt vier lampen auf jeder seite des fensters und reichten bis knapp ueber meinen kopf. mit ein wenig uebung im hochsprung konnte man sie problemlos ueberwinden.
als ich den saal verliess, gingen die damen am tisch vor dem eingang immer noch denselben beschaeftigungen nach. neben der tuer stand ein orangenes telefon mit waehlscheibe, das ich fotografierte. die dame mit der nagelfeile in der hand blickte auf. bald wuerden sie auch neue, moderne telefone bekommen, sagte sie zu mir. dann wandte sie sich wieder ihren fingernaegeln zu.
ich benutzte die toilette, auf deren lage der herr in anzug und krawatte mich so fuersorglich hingewiesen hatte, und stieg die treppe hinauf in den ersten stock.
aus der tuer eines für die besucher nicht zugaenglichen raumes drang radiomusik. durch die halb offene tuer erhaschte ich einen blick auf eine frau in strumpfhosen, unterrock und unterhemd. an einem nagel an der wand neben ihr hing ein kleiderbuegel, und auf dem kleiderbuegel hing ein blaues kleid. ich wandte mich ab und wieder den bildern zu. kain und abel sahen aus wie ein liebespaar, nur das blut stoerte ein wenig. das bildnis rembrandts lag etwas schief in seinem schaukasten, und jemand hatte die lebensdaten handschriftlich korrigiert.
im oberen stockwerk folgte mir eine kleine frau mit kurzen haaren. sie konnte nicht richtig laufen und humpelte an ihrer gehhilfe hinter mir her. ganz bestimmt wuerde ich den lichtschalter selber finden, sagte ich, und natuerlich wuerde ich das licht auch wieder ausschalten. aber sie schuettelte nur wortlos den kopf und humpelte weiter. im letzten saal befand sich nichts ausser einem einzigen wandfuellenden gemaelde in gold- und silbertoenen, eine grosse historische szene von vor tausend jahren. die dame blieb an der tuer stehen und liess mir zeit fuer die eingehende, ehrfuerchtige betrachtung. dann humpelte sie zum fensterbrett und brachte mir ein blatt papier mit erklaerungen zu dem bild. es war auf der schreibmaschine geschrieben und so oft fotokopiert worden, dass die buchstaben unleserlich geworden waren und jemand sie mit der hand ausgebessert hatte.
aus dem erdgeschoss war nun das geraeusch des staubsaugers zu hoeren. ich beugte mich ueber das treppengelaender und schaute hinunter, aber es war niemand zu sehen. also ging ich in den naechsten saal und sah dort eine frau in dem blauen kleid, das auf dem kleiderbuegel an der wand gehangen hatte. sie trug pantoffeln und bohnerte gedankenverloren das parkett. ihre handtasche und ihre strassenschuhe hatte sie auf dem fensterbrett abgestellt.

1 komentarz:

  1. muzeum moich kolorowych snów, część 2: das museum meiner bunten traeume, teil 2.

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