ich musste das museum ein wenig suchen, der eingang war nicht ausgeschildert. an der garderobe nahm mir ein freundlicher alter herr mit anzug und krawatte meinen mantel ab und gab mir dafuer eine nummer. die dame, die die eintrittskarten verkaufte, schaute mich nicht einmal an. der alte herr in anzug und krawatte wies mir den weg. mit ueberschwaenglichen gesten zeigte er auf die bilder der direktoren und maezene des museums in oel, acryl und kodak-kolor. die maezene waren schon lange tot, genauso wie die paepste, praesidenten und buergermeister, mit denen sie die bilder teilten, aber der alte herr in anzug und krawatte verehrte sie noch immer abgoettisch. nachdem ich die maezene genuegend bewundert hatte, wies mir der freundliche alte herr den weg zur damentoilette. nach rechts den flur hinunter, dritte tuer. die toiletten, das sei schließlich das wichtigste, fuegte er hinzu. deswegen sei ich gekommen, gab ich zurueck.
das museum war leer. ich schien der einzige besucher zu sein und schlich langsam über die roten teppiche. der freundliche alte herr in anzug und krawatte blieb an der garderobe zurueck, stattdessen folgte mir nun eine aeltere dame in rock und pullover. wenn ich einen saal betrat, schlurfte sie zum lichtschalter, so dass ich die bilder betrachten konnte. wenn ich den saal verliess, schaltete sie das licht hinter mir wieder aus. so wanderte ich ehrfuerchtig und gemessenen schrittes von "alegoria i mitologia" zu "martwa natura i pejżaz". ich wandelte zwischen judith und holofernes, venus und amor, ich betrachtete die roemischen tugenden und vertiefte mich in sommerliche oder herbstliche landschaften, doch allmaehlich fiel es mir immer schwerer, mich auf die bilder zu konzentrieren. es roch ganz eindeutig nach mittagessen. das wunderte mich. schon im saal des 20. jahrhunderts war hinter einer spanischen wand ein wasserkocher zu hoeren gewesen. beilaeufig hatte ich einen blick auf einen garderobenstaender werfen koennen, an dem pelzmaentel, altmodische huete und ein geschirrhandtuch hingen. nun fiel mir auf, dass auf dem flur neben der treppe ein staubsauger stand.
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muzeum moich kolorowych snów, część 1: das museum meiner bunten traeume, teil 1.
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