wtorek, 31 sierpnia 2010
ikarus słoneczko moje
wer war auf diese idee gekommen? und wer hatte sie durchgehen lassen? mit anderen worten: wer hatte dahinter gestanden? und welcher preis war am ende dafuer zu zahlen gewesen? trotz aller ueberlegungen, es blieb unverstaendlich, wie - nicht: um gottes willen - aber: wie um alles in der welt man einen bus so benennen konnte, einen ungarischen bus zudem, der im gesamten, wirklich und wortwoertlichen gesamten ostblock, von schwerin bis wladiwostok, von bukarest bis gdansk und selbst noch auf kuba fahren wuerde - war dies die sprichwoertliche melancholie der ungarn, die krzysztof varga beschrieb, besang und bestaunte in seinen buechern, in denen die busse jedoch nicht vorkamen?
es passte alles nicht zusammen: die ewig unverwuestlichen ikarus-busse, die mehr und mehr zu einem sinnbild des ostblocks und des gescheiterten sozialismus geworden sind, nachdem sie diese beiden ueberlebt haben: es war ein hochfliegendes projekt, und es ist gescheitert, ebenso hochfliegend muss es gewesen sein, einen bus nach jener mythologischen figur zu benennen, die das scheitern nach hohem flug mehr als jede andere verkoerpert, so dass sich zumindest die frage stellen liesse, ob nicht das eine die strafe für das andere gewesen waere, und es den sozialismus noch geben wuerde, haette man die busse nur daedalus oder ariadne oder herkules genannt - und waeren diese namen nicht womoeglich sogar angemessener gewesen, auch sisyphos haette es getan, sisyphos mehr als alle anderen - - und die ironie der geschichte war nur, dass die ikarus-busse den sozialismus nun schon um zwanzig jahre ueberdauert hatten und stillschweigend eine weitere million gefahrener kilometer auf ihren roehrenden motoren, ihren ausgeleierten stossdaemfern sammelten und ihren schicksalhaften namen trugen durch die strassen des ostblocks, ueber die ewigen betonplatten und durch die endlosen endlosen plattenbausiedlungen von einem horizont zum anderen... und stachen nicht an komfort, aber an charakter jeden anderen zeitgenoessischen bus aus, alle man's und alle solaris, die futuristisch zuweilen in flammen aufzugehen pflegten, grundlos, wie es schien - so dass man aber an einem sonnigen spaetsommermorgen fast ein wenig sentimental werden koennte, weil ein sonniger spaetsommermorgen so verflucht verfuehrerisch vielversprechend erscheint in einer zeit, in der die weiten wuerfe und die hohen fluege in unermessliche fernen gerueckt zu sein scheinen, die an einem spaetsommermorgen der 70er jahre, als das orangene gegenlicht immerhin genau das gleiche und keinen deut weniger leuchtend und verheissungsvoll war, so greifbar nah gewesen zu sein schienen. womit keiner apologie des totalitarismus das wort gesprochen werden soll, nur festgestellt wird: die ideologie ist tot. was blieb, war viel enttaeuschung, ein wenig nostalgie und die alte wahrheit von ernst bloch, was es mit kindheit und heimat auf sich hat. und die ikarusse fahren weiter.
poniedziałek, 30 sierpnia 2010
śmierć poezji
poezja zgineła 08. maja 2010 o godzinie 20.08 z rąk operatora sieciowego ORANGE:
obniżamy ceny dla zakochanych! wszystko dla miłości! ślij KOCHAM na 72333 (2,44 zł) i zaskocz swoją miłość 10 wierszykami!
(transmisja platna wg cennika)
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niedziela, 29 sierpnia 2010
mała historia miłości tramwajowej V
es war ein mittwoch, an dem zwischen den haltestellen park traugutta und ulica bonifraterska die strassenbahnen ueber eine halbe stunden stillstanden, richtung annopol, żeran und gocław. es war keine havarie, es hatte einen unfall gegeben. ein auto war mit einer strassenbahn zusammengestossen. das auto war ein mercedes, nicht mehr neu, aber frisch geputzt, und auf dem beifahrersitz lagen ein strauss rote tulpen und ein noch verpackter rasierer, gillette, gekauft in einem kiosk am danziger bahnhof, mit handgeschriebenem preisschild. in den unfall war eine strassenbahn der linie 18 verwickelt, von służewiec nach żeran wschodni, einer von diesen alten wagen aus den 60er jahren, die im winter entweder gar nicht oder voellig ueberheizt sind, mit den fenstern, die man im sommer oeffnen kann waehrend der fahrt, so dass einem der wind durch die haare faehrt. einer von diesen wagen, die so altmodisch und gemuetlich aussehen, dass man von ihnen nichts boeses erwartet. der fahrer des mercedes kam bei dem unfall zu tode. es reichte in der zeitung fuer eine notiz in den lokalnachrichten.
czwartek, 26 sierpnia 2010
mała historia miłości tramwajowej IV
natuerlich werden sie die wendungen vom zweiten fruehling, dem spaeten glueck, dem neuen anfang gekannt haben. sie werden ihnen in den billigen monatlichen haushaltszeitschriften, die den hochglanz nur zum schein auf dem umschlag trugen ueber rezepten und haushaltstipps und geschichten aus dem wahren leben auf besserem zeitungspapier begegnet sein, und nun waren sie eben bei der hand. wird trotzdem gelaechelt haben, und vielleicht haette sie gesagt, was man eben so denkt. vielleicht auch nicht, vielleicht sind sie gar nicht dazu gekommen, sich zu fragen, warum und wozu, ob es das wert waere und ob es einen versuch gelte oder einen irrtum. und ob dies die letzte chance war oder ein grosser fehler.
nach ein paar monaten haben sie sich dann doch verabredet. an einem mittwoch, das stand in ihrem kleinen kalender mit dem roten plastikeinband aus der apotheke, es war september, aber noch sonnig und warm, und er wollte sie nach der arbeit mit dem auto abholen, sie sollte an der haltestelle auf ihn warten. sie war aufgeregt wie seit ihrer jugend nicht mehr, sie lachte sich selbst aus, als sie ausser der reihe zum friseur ging, die brille vom optiker richten liess und am morgen viel zu lange vor dem kleiderschrank stand und ueberlegte, was sie anziehen sollte. sie suchte sehr lange ihre schoensten ohrringe heraus und hatte sogar die puderdose in der hand, aber dann dachte sie nur, dass das in ihrem alter nun auch nichts mehr half.
vielleicht hat sie sich von einer kollegin nach der arbeit eine zigarette geben lassen, das tat sie manchmal, und hat, unablaessig mit dem daumen die asche abschnippend, geraucht. sie wartete, sie war ein wenig nervoes. sie zaehlte ihre schritte auf den betonplatten an der haltestelle, sie musste nach hause und milch kaufen. sie ertappte sich, wie sie von einer der gekauften tulpen ein bluetenblatt nach dem anderen abriss. oma! sagte das enkelkind vorwurfsvoll.
nach ein paar monaten haben sie sich dann doch verabredet. an einem mittwoch, das stand in ihrem kleinen kalender mit dem roten plastikeinband aus der apotheke, es war september, aber noch sonnig und warm, und er wollte sie nach der arbeit mit dem auto abholen, sie sollte an der haltestelle auf ihn warten. sie war aufgeregt wie seit ihrer jugend nicht mehr, sie lachte sich selbst aus, als sie ausser der reihe zum friseur ging, die brille vom optiker richten liess und am morgen viel zu lange vor dem kleiderschrank stand und ueberlegte, was sie anziehen sollte. sie suchte sehr lange ihre schoensten ohrringe heraus und hatte sogar die puderdose in der hand, aber dann dachte sie nur, dass das in ihrem alter nun auch nichts mehr half.
vielleicht hat sie sich von einer kollegin nach der arbeit eine zigarette geben lassen, das tat sie manchmal, und hat, unablaessig mit dem daumen die asche abschnippend, geraucht. sie wartete, sie war ein wenig nervoes. sie zaehlte ihre schritte auf den betonplatten an der haltestelle, sie musste nach hause und milch kaufen. sie ertappte sich, wie sie von einer der gekauften tulpen ein bluetenblatt nach dem anderen abriss. oma! sagte das enkelkind vorwurfsvoll.
środa, 25 sierpnia 2010
mała historia miłości tramwajowej III
worueber werden sie geredet haben? alltaegliches wahrscheinlich, kleinigkeiten. sie wird ihm von der tochter erzaehlt haben, und von den enkelkindern, die so gross geworden waren und schon beide in die schule gingen. er wird von den kollegen auf der arbeit gesprochen haben, die er seit jahren kannte, und vom direktor, der ihn wohl nicht leiden konnte. sie erzaehlte vom garten, wann sie die johannisbeeren pflueckte, und wann sie marmelade kochte, und er erzaehlte vom auto, das in die reparatur musste. sie sassen immer im hinteren wagen und immer auf der linken seite, auf zwei sitzen hintereinander, sie vorne, halb zur seite gedreht, die fuesse in den schwarzen orthopaedie-schuhen ordentlich nebeneinander gestellt und die knie zusammengedrueckt, auch wenn sie laengst keine roecke und keine weissen kniestruempfe mehr trug, und er hinter ihr, die unterarme auf die lehne ihres sitzes gelegt, so dass seine haende gelegentlich ihre schultern beruehrten oder ihre haare, wenn sie sich die straehnen des ponys ordentlich hinter die ohren strich und ihre brille geraderueckte. sie fuehlte sich wie ein kleines maedchen, wenn sie da in der strassenbahn sass und in ihrer tasche nach dem telefon suchte, weil irgendwo in der strassenbahn ein handy geklingelt hatte.
und sie suchte trotzdem, auch wenn sie wusste, dass es nicht ihr telefon gewesen war, und er suchte in den taschen seiner jacke nach dem seinen, damit sie anschliessend ueber den telefonen die koepfe zusammenstecken konnten wie sechsjaehrige kinder am kuechentisch, die hinter dem ruecken der eltern fluestern. vielleicht haben sie sogar ab und zu einander die klingeltoene auf ihren nicht mehr ganz neuen telefonen vorgespielt, belustigt und beschaemt zugleich und schliesslich fast peinlich beruehrt von der lautstaerke, von der sie sich nie merken konnten, wo man sie leiser stellte. und natuerlich ging es nicht um die telefone, sondern darum, dem anderen etwas ins ohr zu sagen, ihm die hand auf die schultern oder den arm zu legen und ihm ganz beilaeufig – vielleicht – ueber die wange zu streicheln. vielleicht haben sie manchmal auch haendchen gehalten, fuer ein paar minuten, unauffaellig, damit es keiner sehen konnte, der sie vielleicht kannte.
nur ihretwegen hatte er angefangen, sich abends zu rasieren, noch im betrieb, bevor er von der arbeit nach hause ging, und es war ihm egal, dass seine kollegen über das rasierwasser lachten, das auf einmal in seinem spind stand, neben dem alten rasierer mit klingen zum einspannen und dem borstigen pinsel. sie hatte ihm einmal in der bahn ganz leicht über die wange gestrichen, da war ihm aufgefallen, wie nachlässig er geworden war mit dem rasieren. und er haette vieles getan, damit sie ihm noch einmal so beilaeufig ueber die wange strich, damit sie bewunderte, wie glatt seine haut war und wie gut er roch, und damit sie fragte, ob er sich einen neuen rasierer gekauft haette, und erst danach und nur deshalb wuerde er sich endlich wirklich einen neuen rasierer kaufen.
und sie suchte trotzdem, auch wenn sie wusste, dass es nicht ihr telefon gewesen war, und er suchte in den taschen seiner jacke nach dem seinen, damit sie anschliessend ueber den telefonen die koepfe zusammenstecken konnten wie sechsjaehrige kinder am kuechentisch, die hinter dem ruecken der eltern fluestern. vielleicht haben sie sogar ab und zu einander die klingeltoene auf ihren nicht mehr ganz neuen telefonen vorgespielt, belustigt und beschaemt zugleich und schliesslich fast peinlich beruehrt von der lautstaerke, von der sie sich nie merken konnten, wo man sie leiser stellte. und natuerlich ging es nicht um die telefone, sondern darum, dem anderen etwas ins ohr zu sagen, ihm die hand auf die schultern oder den arm zu legen und ihm ganz beilaeufig – vielleicht – ueber die wange zu streicheln. vielleicht haben sie manchmal auch haendchen gehalten, fuer ein paar minuten, unauffaellig, damit es keiner sehen konnte, der sie vielleicht kannte.
nur ihretwegen hatte er angefangen, sich abends zu rasieren, noch im betrieb, bevor er von der arbeit nach hause ging, und es war ihm egal, dass seine kollegen über das rasierwasser lachten, das auf einmal in seinem spind stand, neben dem alten rasierer mit klingen zum einspannen und dem borstigen pinsel. sie hatte ihm einmal in der bahn ganz leicht über die wange gestrichen, da war ihm aufgefallen, wie nachlässig er geworden war mit dem rasieren. und er haette vieles getan, damit sie ihm noch einmal so beilaeufig ueber die wange strich, damit sie bewunderte, wie glatt seine haut war und wie gut er roch, und damit sie fragte, ob er sich einen neuen rasierer gekauft haette, und erst danach und nur deshalb wuerde er sich endlich wirklich einen neuen rasierer kaufen.
poniedziałek, 23 sierpnia 2010
mała historia miłości tramwajowej II
sie blieben immer sehr foermlich. manchmal laechelten sie einander verstohlen zu, wenn gegenueber auf der anderen seite des wagens ein junges paerchen sass, das maedchen auf dem schoss des jungen. das haette es zu ihrer zeit nicht gegeben, das haette sich niemand getraut. nun waren sie zu alt dafuer. dann laechelten sie sich verlegen, weil sie beide das gleiche gedacht hatten.
einmal hatten sie sich getroffen, da waren sie beide in der stadt unterwegs, und sie waren beide allein, aber sie haben nur freundlich gegruesst und sich ein paar minuten unterhalten und sind nicht miteinander in die naechste konditorei gegangen oder zum mittagessen. sie wuerde sich spaeter immer wieder fragen, warum, warum sie weiter gegangen ist, obwohl sie den termin beim zahnarzt erst eine woche spaeter hatte, und alle einkaeufe schon erledigt, und bis das enkelkind aus der schule kam, waren noch zwei stunden zeit. haetten sie sich im beisein ihrer jeweiligen familien getroffen, sie haetten einander nicht gekannt, das war eine unausgesprochene verabredung zwischen ihnen, sie bedurfte keiner begruendung.
sie trugen beide keine eheringe mehr. sie schaute einem mann immer als erstes auf die haende, aus diesem grund, und sie sah inzwischen sehr genau, ob ein mann einen ehering trug oder vor wie langer zeit er ihn abgelegt hatte. er trug seinen schon seit jahren nicht mehr, weil er ihm nicht mehr passte, bei einem ehering aber, so meinte er, konnte man nicht einfach einen neuen machen lassen. seine frau hatte das nicht einmal bemerkt.
haette sie jemand gefragt, haette sie geantwortet, dass der ring sie bei der arbeit stoerte, und wenn sie ihn andauernd ablegte, wuerde sie ihn eines tages noch vergessen, im spind oder auf der damentoilette, und was waere das. es fragte aber nie jemand nach. sie trug ihn nur einmal im monat, wenn sie zur beichte ging, falls der priester durch das gitter doch einen blick auf ihre gefalteten haende warf, durch das sie pflichtschuldig ihre zumeist eher nichtigen suenden murmelte. die strassenbahnen kamen darin nicht vor. nach der messe wird sie in die kueche gegangen sein und das essen aufgesetzt haben. der ehering fiel mit einem leisen klirren in das schmuckkaestchen auf dem nachttisch. mit den jahren schaute sie ihn immer seltener an.
einmal hatten sie sich getroffen, da waren sie beide in der stadt unterwegs, und sie waren beide allein, aber sie haben nur freundlich gegruesst und sich ein paar minuten unterhalten und sind nicht miteinander in die naechste konditorei gegangen oder zum mittagessen. sie wuerde sich spaeter immer wieder fragen, warum, warum sie weiter gegangen ist, obwohl sie den termin beim zahnarzt erst eine woche spaeter hatte, und alle einkaeufe schon erledigt, und bis das enkelkind aus der schule kam, waren noch zwei stunden zeit. haetten sie sich im beisein ihrer jeweiligen familien getroffen, sie haetten einander nicht gekannt, das war eine unausgesprochene verabredung zwischen ihnen, sie bedurfte keiner begruendung.
sie trugen beide keine eheringe mehr. sie schaute einem mann immer als erstes auf die haende, aus diesem grund, und sie sah inzwischen sehr genau, ob ein mann einen ehering trug oder vor wie langer zeit er ihn abgelegt hatte. er trug seinen schon seit jahren nicht mehr, weil er ihm nicht mehr passte, bei einem ehering aber, so meinte er, konnte man nicht einfach einen neuen machen lassen. seine frau hatte das nicht einmal bemerkt.
haette sie jemand gefragt, haette sie geantwortet, dass der ring sie bei der arbeit stoerte, und wenn sie ihn andauernd ablegte, wuerde sie ihn eines tages noch vergessen, im spind oder auf der damentoilette, und was waere das. es fragte aber nie jemand nach. sie trug ihn nur einmal im monat, wenn sie zur beichte ging, falls der priester durch das gitter doch einen blick auf ihre gefalteten haende warf, durch das sie pflichtschuldig ihre zumeist eher nichtigen suenden murmelte. die strassenbahnen kamen darin nicht vor. nach der messe wird sie in die kueche gegangen sein und das essen aufgesetzt haben. der ehering fiel mit einem leisen klirren in das schmuckkaestchen auf dem nachttisch. mit den jahren schaute sie ihn immer seltener an.
środa, 18 sierpnia 2010
mała historia miłości tramwajowej I
sie muessen sich in der strassenbahn kennengelernt haben. in einer strassenbahn der linie 18, von służewiec nach żeran wschodni, an einem sonnigen tag an der haltestelle park traugutta. in einem dieser alten waggons aus den 60er jahren, mit den weichen polstersitzen und den fenstern, die man oeffnen kann waehrend der fahrt, so dass einem der wind durch die haare weht. diese alten wagen, die so rund und anschmiegsam wie ein kaefer sind und so altmodisch, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sie einmal neu, modern und fortschrittlich waren, und die immer den anschein erwecken, als wuerden sie nur noch fuer museumsfahrten taugen, bis einem irgendwann auffaellt, dass sie dafuer zu oft im strassenbild zu sehen sind.
sie haben sich also in der strassenbahn kennengelernt, an einem sonnigen tag im mai, als schon der flieder und die kastanien bluehten und alles so aussah, als wuerde es ein wunderbarer sommer werden. sie hat spaeter wahrscheinlich in ihrem kalender nachgeschlagen, weil sie diese angewohnheit hatte, einem dieser kleinen in rotes plastik gebundenen heftchen aus der apotheke, und hat versucht, sich zu erinnern, was fuer ein wochentag das gewesen war. es wird ihr nicht gelungen sein. sie wird ein paar mal nachgeschlagen und nachgezaehlt haben, aber ergebnislos; sie wusste nur noch, dass es kein freitag, aber schon sonnig und warm gewesen war.
er sass bereits in der bahn, als sie einstieg. fast alle plaetze waren noch frei, trotzdem stand er auf und bot ihr seinen eigenen an. sie war so ueberrascht und verlegen, dass sie sein angebot tatsaechlich annahm und sich auf seinen sitz setzte, und weiter wusste sie nicht, was tun. er stand neben ihr und sah ihr zu, wie sie sich setzte, dann liess er sich auf dem sitz direkt hinter ihr nieder. sie wusste nicht, was sie sagen sollte, sie laechelte ein wenig, doch meistens schaute sie aus dem fenster. als sie an ihrer haltestelle ausstieg, erhob er sich wieder, verbeugte sich halb und wuenschte ihr einen schoenen abend. sie dankte und stieg aus, und dann sass sie eine viertelstunde im wartehaeuschen an der haltestelle, bis ihr einfiel, dass sie noch milch kaufen musste.
sie haben sich nicht gleich am naechsten tag wiedergesehen. es hat ein wenig gedauert, eine woche vielleicht oder anderthalb, aber sie haben angefangen, nacheinander ausschau zu halten. sie hat vielleicht ein wenig mehr gesucht und gewartet als er, aber wer weiss, vielleicht auch nicht. als sie sich das naechste mal trafen, stand er auf und bot ihr seinen platz an, sie bedankte sich und laechelte sogar, und er rueckte einen platz weiter. er tat das auch wieder, als sie sich schliesslich das dritte mal trafen. es wurde von da an ihr ritual: wenn sie in die strassenbahn stieg, erhob er sich und ueberliess ihr seinen platz, genauso erhob er sich, wenn sie an ihrer haltestelle aufstand, um auszusteigen, und manchmal, wenn er besonders uebermuetig war, kuesste er ihr zum abschied die hand, vor all den anderen fahrgaesten in der strassenbahn, aber die nahmen davon meist keine notiz.
sie haben sich also in der strassenbahn kennengelernt, an einem sonnigen tag im mai, als schon der flieder und die kastanien bluehten und alles so aussah, als wuerde es ein wunderbarer sommer werden. sie hat spaeter wahrscheinlich in ihrem kalender nachgeschlagen, weil sie diese angewohnheit hatte, einem dieser kleinen in rotes plastik gebundenen heftchen aus der apotheke, und hat versucht, sich zu erinnern, was fuer ein wochentag das gewesen war. es wird ihr nicht gelungen sein. sie wird ein paar mal nachgeschlagen und nachgezaehlt haben, aber ergebnislos; sie wusste nur noch, dass es kein freitag, aber schon sonnig und warm gewesen war.
er sass bereits in der bahn, als sie einstieg. fast alle plaetze waren noch frei, trotzdem stand er auf und bot ihr seinen eigenen an. sie war so ueberrascht und verlegen, dass sie sein angebot tatsaechlich annahm und sich auf seinen sitz setzte, und weiter wusste sie nicht, was tun. er stand neben ihr und sah ihr zu, wie sie sich setzte, dann liess er sich auf dem sitz direkt hinter ihr nieder. sie wusste nicht, was sie sagen sollte, sie laechelte ein wenig, doch meistens schaute sie aus dem fenster. als sie an ihrer haltestelle ausstieg, erhob er sich wieder, verbeugte sich halb und wuenschte ihr einen schoenen abend. sie dankte und stieg aus, und dann sass sie eine viertelstunde im wartehaeuschen an der haltestelle, bis ihr einfiel, dass sie noch milch kaufen musste.
sie haben sich nicht gleich am naechsten tag wiedergesehen. es hat ein wenig gedauert, eine woche vielleicht oder anderthalb, aber sie haben angefangen, nacheinander ausschau zu halten. sie hat vielleicht ein wenig mehr gesucht und gewartet als er, aber wer weiss, vielleicht auch nicht. als sie sich das naechste mal trafen, stand er auf und bot ihr seinen platz an, sie bedankte sich und laechelte sogar, und er rueckte einen platz weiter. er tat das auch wieder, als sie sich schliesslich das dritte mal trafen. es wurde von da an ihr ritual: wenn sie in die strassenbahn stieg, erhob er sich und ueberliess ihr seinen platz, genauso erhob er sich, wenn sie an ihrer haltestelle aufstand, um auszusteigen, und manchmal, wenn er besonders uebermuetig war, kuesste er ihr zum abschied die hand, vor all den anderen fahrgaesten in der strassenbahn, aber die nahmen davon meist keine notiz.
wtorek, 17 sierpnia 2010
poniedziałek, 16 sierpnia 2010
niedziela, 15 sierpnia 2010
o panno maryjo do nieba wzięta!
der heimliche staatsfeiertag polens ist der fuenfzehnte august. eigentlich ist das nur mariae himmelfahrt, also eine rein christlich-kirchliche angelegenheit. jedoch sehen experten und kenner der landeskunde in diesem datum den grund fuer die endlos langen polnischen sommerferien: damit es auch die langsamte und fusslahmste pilgergruppe es in den sechs wochen anfang juli bis mitte august garantiert bis nach jasna góra schaffte, eine woche beten und sich erholen konnte und anschliessen wieder nach hause kam.
also eigentlich nur mariae himmelfahrt. aber irgendetwas war immer los an diesem tag. letztes jahr gab madonna genau an diesem tag ein konzert in warschau, das fuer helle aufregung sorgte. saemtliche pressemenschen druckten die skandaloese und religioes anruechige saengerin in den entsprechenden posen auf die titelseiten ihrer zeitungen, und konservativ-bodenstaendige gebetskreise riefen zu oeffentlichen protest-rosenkraenzen gegen die desavouierung der gebenedeiten jungfrau auf. die polen gingen, relativ unbeeindruckt, morgens in die kirche und abends zum konzert.
dieses jahr fiel der hoehepunkt der alljaehrlichen pilgerwelle zusammen mit dem neunzigsten jubilaeum der schlacht vor warschau, dem entscheidenden wendepunkt des polnisch-bolschewistischen krieges, auch das "wunder an der weichsel" genannt. sonst nur bekannt aus der unendlich langen ansage einer strassenbahnhaltestelle - strasse der schlacht von warschau im jahre neunzehnhundertzwanzig - schaffte es dieses ereignis ploetzlich auf den dritten platz der wichtigsten jahrestage im jahre 2010, hinter der schlacht von grunwald und den verbrechen von katyń, aber wohlgemerkt vor dem 200. geburtstag von fryderyk chopin. und so wurde die traditionellle festmeile, der plac piłsudskiego, wieder einmal herausgeputzt mit buehne und tribuene, transparent und altar, und am sonntag versammelten sich regierung und wuerdentraeger und illustre gesellschaft vor den augen des zahlreichen publikums, erwaehnte der praesident in seiner festrede saemtliche militaerischen fuehrer jener schlacht von geradezu zeitenwendender bedeutung... denn: was waere wenn... fragten die feuilletonisten und reporter, was waere wenn... die marszałek piłsudski den zug der bolschewiken gen westen nicht vor den toren warschaus und dieser weichsel und oder ueberschritten haette und auf die doch immer noch revolutionaere stimmung im unzerstoerten, aber doch ausgebluteten nachkriegsdeutschland zu stossen, was waere wenn... liessen sich die historiker fragen und gaben beredte szenarien zu protokoll einer sozialistischen polnischen sowjetrepublik und einer udssr bis an die atlantische kueste, was waere wenn... war fast nicht auszudenken... doch war es anders gekommen, und deshalb fanden sich nun heute die polnische staats- und kulturelite zusammen zu tusch und rede und fuenfzehn mal salutschuss aus historischer kanone. staatsfeiertag.
(es gab, so hiess es, zwei tote. aeltere frauen, die hitze und kriegserinnerung zusammen nicht vertrugen.)
also eigentlich nur mariae himmelfahrt. aber irgendetwas war immer los an diesem tag. letztes jahr gab madonna genau an diesem tag ein konzert in warschau, das fuer helle aufregung sorgte. saemtliche pressemenschen druckten die skandaloese und religioes anruechige saengerin in den entsprechenden posen auf die titelseiten ihrer zeitungen, und konservativ-bodenstaendige gebetskreise riefen zu oeffentlichen protest-rosenkraenzen gegen die desavouierung der gebenedeiten jungfrau auf. die polen gingen, relativ unbeeindruckt, morgens in die kirche und abends zum konzert.
dieses jahr fiel der hoehepunkt der alljaehrlichen pilgerwelle zusammen mit dem neunzigsten jubilaeum der schlacht vor warschau, dem entscheidenden wendepunkt des polnisch-bolschewistischen krieges, auch das "wunder an der weichsel" genannt. sonst nur bekannt aus der unendlich langen ansage einer strassenbahnhaltestelle - strasse der schlacht von warschau im jahre neunzehnhundertzwanzig - schaffte es dieses ereignis ploetzlich auf den dritten platz der wichtigsten jahrestage im jahre 2010, hinter der schlacht von grunwald und den verbrechen von katyń, aber wohlgemerkt vor dem 200. geburtstag von fryderyk chopin. und so wurde die traditionellle festmeile, der plac piłsudskiego, wieder einmal herausgeputzt mit buehne und tribuene, transparent und altar, und am sonntag versammelten sich regierung und wuerdentraeger und illustre gesellschaft vor den augen des zahlreichen publikums, erwaehnte der praesident in seiner festrede saemtliche militaerischen fuehrer jener schlacht von geradezu zeitenwendender bedeutung... denn: was waere wenn... fragten die feuilletonisten und reporter, was waere wenn... die marszałek piłsudski den zug der bolschewiken gen westen nicht vor den toren warschaus und dieser weichsel und oder ueberschritten haette und auf die doch immer noch revolutionaere stimmung im unzerstoerten, aber doch ausgebluteten nachkriegsdeutschland zu stossen, was waere wenn... liessen sich die historiker fragen und gaben beredte szenarien zu protokoll einer sozialistischen polnischen sowjetrepublik und einer udssr bis an die atlantische kueste, was waere wenn... war fast nicht auszudenken... doch war es anders gekommen, und deshalb fanden sich nun heute die polnische staats- und kulturelite zusammen zu tusch und rede und fuenfzehn mal salutschuss aus historischer kanone. staatsfeiertag.
(es gab, so hiess es, zwei tote. aeltere frauen, die hitze und kriegserinnerung zusammen nicht vertrugen.)
piątek, 13 sierpnia 2010
polska się kąpi albo do trzech razy sztuka
es hatte in der zwischenzeit ein weiteres hochwasser gegeben. aber wann hatte es das dieses jahr eigentlich nicht? die nachrichten sprachen davon. aber sonst wusste schon keiner mehr so genau, das wievielte.
im polnisch-polnischen krieg und zuge der polnisch-polnischen teilung wurde eine dritte nation ins leben gerufen. es gab nun polska a, polska b, und die powodzianie.
im polnisch-polnischen krieg und zuge der polnisch-polnischen teilung wurde eine dritte nation ins leben gerufen. es gab nun polska a, polska b, und die powodzianie.
środa, 11 sierpnia 2010
z życia zwykłego obywatela przy drzwiach i na korytarzu
durch die fenster droehnte laute musik herein. scheinbar aus der nachbarwohnung. polnische schlager, tanzmusik fuer die dorfdisko. aber es war noch nicht zehn, so dass man sich auf nachtruhe und ruhestoerung berufen konnte. man konnte die fenster schliessen.
es klingelte an der tuer. im flur stand die nachbarin. die zuweilen nachts vom nebenbalkon herueber um entschuldigung fuer einen freundlichen abendgruss bat. die mit dem ehemann, der zu nichts mehr, nur noch zum trinken taugte. sie reichte einen wecker durchs absperrgitter. ein altmodisches geraet mit zwei grossen schellen, auf dessen ziffernblatt zwei huehner im takt des sekundenzeigers koerner pickten.
ob ich ihr den wecker stellen koenne. auf drei uhr morgens. viertel nach fuenf fuehre der erste autobus. sie muesse zur arbeit. es gelinge ihr nicht, den wecker zu stellen. nach kurzem suchen fand ich den drehschluessel fuer die weckzeit und drehte die anzeige auf drei uhr. dann reichte ich den wecker durch das gitter zurueck. die nachbarin dankte. ob die musik aus ihrer wohnung komme, fragte ich noch. nein, sagte die nachbarin, sie wisse auch nicht, wo die herkomme, es sei aber wirklich sehr laut. ich nickte, wuenschte eine gute nacht und ging in meine wohnung zurueck.
zwei minuten spaeter klingelte es erneut. ich trat auf den flur in der erwartung, eine tafel schokolade in empfang zu nehmen. mit nuessen. die nachbarin stand mit leeren haenden am gitter. sie habe geklopft und gebeten, die musik etwas leiser zu stellen, sagte sie, es haette sie auch gestoert. ich nickte, dankte und ging in meine wohnung zurueck.
draussen war stille. man konnte die fenster oeffnen. nur ein wenig wunderte mich, wie schnell die nachbarin die betreffende wohnung gefunden hatte.
es klingelte an der tuer. im flur stand die nachbarin. die zuweilen nachts vom nebenbalkon herueber um entschuldigung fuer einen freundlichen abendgruss bat. die mit dem ehemann, der zu nichts mehr, nur noch zum trinken taugte. sie reichte einen wecker durchs absperrgitter. ein altmodisches geraet mit zwei grossen schellen, auf dessen ziffernblatt zwei huehner im takt des sekundenzeigers koerner pickten.
ob ich ihr den wecker stellen koenne. auf drei uhr morgens. viertel nach fuenf fuehre der erste autobus. sie muesse zur arbeit. es gelinge ihr nicht, den wecker zu stellen. nach kurzem suchen fand ich den drehschluessel fuer die weckzeit und drehte die anzeige auf drei uhr. dann reichte ich den wecker durch das gitter zurueck. die nachbarin dankte. ob die musik aus ihrer wohnung komme, fragte ich noch. nein, sagte die nachbarin, sie wisse auch nicht, wo die herkomme, es sei aber wirklich sehr laut. ich nickte, wuenschte eine gute nacht und ging in meine wohnung zurueck.
zwei minuten spaeter klingelte es erneut. ich trat auf den flur in der erwartung, eine tafel schokolade in empfang zu nehmen. mit nuessen. die nachbarin stand mit leeren haenden am gitter. sie habe geklopft und gebeten, die musik etwas leiser zu stellen, sagte sie, es haette sie auch gestoert. ich nickte, dankte und ging in meine wohnung zurueck.
draussen war stille. man konnte die fenster oeffnen. nur ein wenig wunderte mich, wie schnell die nachbarin die betreffende wohnung gefunden hatte.
wtorek, 10 sierpnia 2010
miłosierny samarytanin na przystanku autobusowym
- parę groszy?
- nie.
- parę groszy na jedzenie?
- nie ma.
- jakieś kanapki?
- nie ma.
- coś do picia?
- nie ma.
- co? nie rozumiem.
- nie. ma.
- ale w niedziele w kościele miejsce w pierwszej ławce zajmować czystym sercem jakby nic nie bylo. - katolicy!
- ...
- nie.
- parę groszy na jedzenie?
- nie ma.
- jakieś kanapki?
- nie ma.
- coś do picia?
- nie ma.
- co? nie rozumiem.
- nie. ma.
- ale w niedziele w kościele miejsce w pierwszej ławce zajmować czystym sercem jakby nic nie bylo. - katolicy!
- ...
środa, 4 sierpnia 2010
poniedziałek, 2 sierpnia 2010
jagodowa miłość
manchmal sassen an einer bushaltestelle oder der kreuzung einer bedeutungslosen nebenstrasse junge maenner am strassenrand, in nachlaessiger, nicht ganz sauberer kleidung, vor sich zwei glaeser mit blaubeeren, manchmal einen korb steinpilze. je naeher wir der grenze kamen, desto seltener wurden sie. an der schnellstrasse nach szczecin waren sie ganz verschwunden. manchmal standen jetzt frauen in kurzen roecken und ausgeschnittenen oberteilen an einem parkplatz, rauchend. wir fuhren schweigend vorbei.
"ich glaube nicht, dass sie blaubeeren verkaufen", sagte meine mutter nach einer weile.
"ich glaube nicht, dass sie blaubeeren verkaufen", sagte meine mutter nach einer weile.
niedziela, 1 sierpnia 2010
z życia zwykłego obywatela pod mostem i na balkonie
am spaeten vormittag ging ein schauer nieder. mit seinen abgegriffenen plastiktueten aus dem hipermarket carrefoure fluechtete sich ein obdachloser unter die brueckenpfeiler der schnellstrasse. an diesem halbwegs trockenen ort liess er sich im schneidersitz nieder, wuehlte in seinen habseligkeiten und zuendete sich eine zigarette an. zwei fahrradtouristen kamen an ihm vorbei, sie wuerdigten ihn keines blickes. auf den umliegenden balkons flatterten vereinzeltete polnische fahnen.
spaeter schien wieder die sonne, es wurde warm. eine aeltere frauen in tshirt und hautfarbener unterhose goss die blumen und steckte eine weissrote flagge in den balkonkasten. um 17 uhr begannen wie angekuendigt die sirenen zu heulen und die kirchenglocken zu laeuten. ein ehepaar trat auf den balkon und sah hinaus. die kirchenglocken und die sirenen waren unverhaeltnismaessig leise und unverhaeltnismaessig kurz zu hoeren. auf der schnellstrasse hielt kein einziges auto an. das ehepaar ging wieder in seine wohnung.
nach mitternacht bei der letzten zigarette gruesste die nachbarin vom naechsten balkon mehrmals herueber und entschuldigte sich sofort fuer diese ruhestoerung. es gaebe doch nichts zu entschuldigen, sagten wir mit halbabgewandtem gesicht. sie haette ein wenig getrunken mit ihrem mann, sagte die nachbarin. das gehoere sich doch ab und zu, gaben wir zurueck. er tauge ja sonst nicht fuer viel, sagte die nachbarin seufzend. wenn er wenigstens dafuer noch taugte, sagten wir, sei das besser als nichts.
wir wuenschten eine gute nacht und gingen wieder hinein. es laeutete. wir schlossen balkontueren und fenster und loeschten das licht. nachdem es eine viertelstunde gelaeutet hatte, gingen wir doch vor die tuer. die nachbarin ueberreichte uns eine tafel schokolade. mit nuessen. am naechsten morgen wuerde sie uns im hausfluer bei den briefkaesten nicht erkennen.
spaeter schien wieder die sonne, es wurde warm. eine aeltere frauen in tshirt und hautfarbener unterhose goss die blumen und steckte eine weissrote flagge in den balkonkasten. um 17 uhr begannen wie angekuendigt die sirenen zu heulen und die kirchenglocken zu laeuten. ein ehepaar trat auf den balkon und sah hinaus. die kirchenglocken und die sirenen waren unverhaeltnismaessig leise und unverhaeltnismaessig kurz zu hoeren. auf der schnellstrasse hielt kein einziges auto an. das ehepaar ging wieder in seine wohnung.
nach mitternacht bei der letzten zigarette gruesste die nachbarin vom naechsten balkon mehrmals herueber und entschuldigte sich sofort fuer diese ruhestoerung. es gaebe doch nichts zu entschuldigen, sagten wir mit halbabgewandtem gesicht. sie haette ein wenig getrunken mit ihrem mann, sagte die nachbarin. das gehoere sich doch ab und zu, gaben wir zurueck. er tauge ja sonst nicht fuer viel, sagte die nachbarin seufzend. wenn er wenigstens dafuer noch taugte, sagten wir, sei das besser als nichts.
wir wuenschten eine gute nacht und gingen wieder hinein. es laeutete. wir schlossen balkontueren und fenster und loeschten das licht. nachdem es eine viertelstunde gelaeutet hatte, gingen wir doch vor die tuer. die nachbarin ueberreichte uns eine tafel schokolade. mit nuessen. am naechsten morgen wuerde sie uns im hausfluer bei den briefkaesten nicht erkennen.
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