poniedziałek, 18 października 2010
stać ci na modną fryzurę albo fryzjer moich marzeń czarno-biało
stać ci na modną fryzurę sagte das schild an der schaufensterscheibe. dieser einfache satz uebte eine unwiderstehliche anziehungskraft aus, wenn man tag fuer tag an ihm vorueberkam. der friseursalon war in weiss und rot gehalten, hier und dort stand eine gruenpflanze, die spiegel hatten schwarze rahmen, und an den waenden hatte jemand ein wenig hilflos aufnahmen von modellfrisuren verteilt. auf dieser buehne wurde ein drei-personen-stueck gegeben, und ich merkte sofort, dass ich eigentlich fehl am platz war. vor einem frisiertisch sass eine frau und hatte die haende in jener unnachahmlichen haltung erhoben, die seit der erfindung des haarsprays untrennbar zum weiblichen repertoire gehoert. sie warf mir im spiegel einen blick zu, und als ich nickte, erhob sie sich langsam und schritt gemessen zur registrierkasse. ob heute noch termine zu vergeben waeren, fragte ich. sie schlug das buch auf, ihre finger glitten die zeilen und spalten entlang, die alle leer waren. durchaus, sagte sie, wenn ich wollte, jetzt sofort. also wurde ich mit einem frisierumhang versehen und platziert, und wie immer ging mir keines jener unverfaenglichen gespraeche ueber die lippen, mit denen man die ungewohnte intimitaet des haareschneidens im allgemeinen zu ueberdecken pflegt. die frau, die bei meinem eintreten der chefin die frisur richtete, hatte nun selbst vor einem der frisiertische platz genommen und drehte sich lockenwickler ins haar. schliesslich klingelte das telefon. hinter meinem ruecken erhob sich nun die blonde frau, die bisher mit hochgelegten beinen und einer zeitschrift auf dem sofa in der mitte des raumes gesessen hatte, das wohl einmal mit dem gedanken an wartende kunden dort aufgestellt worden war. "zum nachfaerben? aber dann kommen sie doch morgen, das reicht auch noch. - aber wenn sie meinen, dass es heute sein muss. - also dann morgen." ueber soviel fehlende geschaeftstuechtigkeit konnte ich nur den kopf schuetteln, was mir sofort ein mahnendes stirnrunzeln der cheffriseurin einbrachte. schliesslich griff sie zu foen und rundbuerste und warf mir im spiegel einen fragenden blick zu: haarspray? lack? aber ich schuettelte nur den kopf, ich beherrschte jene unerlaaessliche geste des weiblichen repertoires nicht. schliesslich stand ich wieder vor der kasse und suchte aus meinem portemonnaie die passenden scheine. die kasse war vollkommen leer. als ich mit meiner neuen, modischen frisur aus dem laden trat, stand ich direkt vor dem parlamentsgebaeude. und nun, meinte ich, wurde mir einiges klar.
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