środa, 25 sierpnia 2010

mała historia miłości tramwajowej III

worueber werden sie geredet haben? alltaegliches wahrscheinlich, kleinigkeiten. sie wird ihm von der tochter erzaehlt haben, und von den enkelkindern, die so gross geworden waren und schon beide in die schule gingen. er wird von den kollegen auf der arbeit gesprochen haben, die er seit jahren kannte, und vom direktor, der ihn wohl nicht leiden konnte. sie erzaehlte vom garten, wann sie die johannisbeeren pflueckte, und wann sie marmelade kochte, und er erzaehlte vom auto, das in die reparatur musste. sie sassen immer im hinteren wagen und immer auf der linken seite, auf zwei sitzen hintereinander, sie vorne, halb zur seite gedreht, die fuesse in den schwarzen orthopaedie-schuhen ordentlich nebeneinander gestellt und die knie zusammengedrueckt, auch wenn sie laengst keine roecke und keine weissen kniestruempfe mehr trug, und er hinter ihr, die unterarme auf die lehne ihres sitzes gelegt, so dass seine haende gelegentlich ihre schultern beruehrten oder ihre haare, wenn sie sich die straehnen des ponys ordentlich hinter die ohren strich und ihre brille geraderueckte. sie fuehlte sich wie ein kleines maedchen, wenn sie da in der strassenbahn sass und in ihrer tasche nach dem telefon suchte, weil irgendwo in der strassenbahn ein handy geklingelt hatte.
und sie suchte trotzdem, auch wenn sie wusste, dass es nicht ihr telefon gewesen war, und er suchte in den taschen seiner jacke nach dem seinen, damit sie anschliessend ueber den telefonen die koepfe zusammenstecken konnten wie sechsjaehrige kinder am kuechentisch, die hinter dem ruecken der eltern fluestern. vielleicht haben sie sogar ab und zu einander die klingeltoene auf ihren nicht mehr ganz neuen telefonen vorgespielt, belustigt und beschaemt zugleich und schliesslich fast peinlich beruehrt von der lautstaerke, von der sie sich nie merken konnten, wo man sie leiser stellte. und natuerlich ging es nicht um die telefone, sondern darum, dem anderen etwas ins ohr zu sagen, ihm die hand auf die schultern oder den arm zu legen und ihm ganz beilaeufig – vielleicht – ueber die wange zu streicheln. vielleicht haben sie manchmal auch haendchen gehalten, fuer ein paar minuten, unauffaellig, damit es keiner sehen konnte, der sie vielleicht kannte.
nur ihretwegen hatte er angefangen, sich abends zu rasieren, noch im betrieb, bevor er von der arbeit nach hause ging, und es war ihm egal, dass seine kollegen über das rasierwasser lachten, das auf einmal in seinem spind stand, neben dem alten rasierer mit klingen zum einspannen und dem borstigen pinsel. sie hatte ihm einmal in der bahn ganz leicht über die wange gestrichen, da war ihm aufgefallen, wie nachlässig er geworden war mit dem rasieren. und er haette vieles getan, damit sie ihm noch einmal so beilaeufig ueber die wange strich, damit sie bewunderte, wie glatt seine haut war und wie gut er roch, und damit sie fragte, ob er sich einen neuen rasierer gekauft haette, und erst danach und nur deshalb wuerde er sich endlich wirklich einen neuen rasierer kaufen.

1 komentarz:

  1. mała historia miłości tramwajowej III: eine kleine liebesgeschichte in der strassenbahn III.

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