niedziela, 1 maja 2011

wszscy jesteśmy papieżem

nun also war es amtlich: johannes paul II wurde selig gesprochen. schon wochenlang vorher warben anzeigen aushaenge und flugblaetter fuer romreisen zu den feierlichkeiten der seligsprechung. manchmal waren toscana, staedterundfahrt oder italienische adria noch mit inbegriffen. das verlaengerte mai-wochenende mit mehreren feiertagen kam wie gerufen, es war aber nur zufaellig der sonntag nach ostern und damit das fest der goettlichen barmherzigkeit (und als koenne es keine andere geben und als kaeme die goettliche vorsehung noch hinzu, stand ausser frage, wer diesen brauch eingefuehrt hatte aus anlass des heiligen jahres 2000). die feststellung freilich, dass in einigen staedten geplante reisen aufgrund mangelnder auslastung gecharterter reisebusse, zuege, flugzeuge nicht zustande kam - im treulosen łódź etwa - wuerde die zunft der publizisten veranlassen, sich erneut ueber das bestehen der generation jp II ernsthaft gedanken zu machen, und den meinungsforschungsinstituten viele neue umfrageauftraege bescheren. die polen jedenfalls reisten also gen sueden, und ihre politischen vertreter ebenfalls, die aber nicht mit der pfarrei, sondern mit der regierungsmaschine. fuer alle anderen gab es die telebim-uebertragungen auf den grossen plaetzen in grossen staedten, und den gewoehnlichen fernseher. alle zeitungen titelten das papst-portraet, und es gab so viele alben und gedenkausgaben zu kaufen, dass die entscheidung schwerfiel. unter den neuen kirchen brach indessen ein wettrennen aus, welche als erste den namen des neuen seligen tragen duerfe. einige kandidatinnen befanden sich noch im rohbau-stadium, doch das zwar zweitrangig. ebenso wie um das datum der ersten kirchweihe rissen sich alle um die alte grabplatte des papstes, der nun eine neue erhielt. und auch der reliquienmarkt erfuhr eine deutliche belebung: kardinal stanisław dziwisz, einer der anfuehrer der polnischen katholiken, schien ueber nie versiegende vorraete zu verfuegen. stets von neuem zog er eine neue ampulle mit dem blut des nun auch offiziell altarwuerdigen papstes aus seinen rotweissen gewaendern, um sie den staunenden glaeubigen zu praesentieren. sogar ueber einen zahn verfuegte er, den die aerzte dem papst nach dem attentat versehentlich ausgeschlagen hatten. das blut des papstes schien unerschoepflich, es reichte fuer alle neuen kirchen und sogar fuer den verletzten polnischen formel-1-star robert kubica, dem der kardinal freundlich einen tropfen uebersandte. haette es noch eines wunders bedurft, um den vatikan von der angemessenheit einer baldigen heiligsprechung jan pawełs II zu ueberzeugen - hier war er. unbestreitbar.

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