środa, 20 lipca 2011

późne zwycięstwo albo niewidzialna ręka róży luksemburg

es gibt keine schoenere landschaft als die presselandschaft. sie ist viel bunter und vielgestaltiger als die landschaft im wirklichen leben. zuletzt hat sie eine neue bluete hervorgebracht, die das herz jeden auslaenders erfreut: "uważam rze". in diesem unschlagbar preisguenstigen blatt kann man jede woche aufs neue die grundprinzipien von indokrination, agitation und propaganda erlernen. "uważam rze" ist ein lehrstueck in tendenzioeser berichterstattung und ein kaleidoskop der weltanschauung des rechtskonservationen lagers.

zuletzt durfte der begnadete dichter jarosław marek rymkiewicz dort in einem interview die welt erklaeren. der kommunismus in polen hat gar nicht geendet, er hat sich nur oberflaechlich gewandelt. es herrscht - dank dem phaenomen der elitenkontinuitaet - in polen nun eine neue, liberale mutation des kommunismus, die sich zudem aus dessen fruehesten, urspruenglichen theoretischen stroemungen speist. und das ist keinesfalls die kommunistische partei polens, sondern róża luksemburg, die schon um die jahrhundertwende vom 19. zum 20. jahrhundert all jenes erdacht hatte, worauf die westeuropaeischen staatsmaenner erst nach 1950 gekommen sind: die montanunion und ueberhaupt die europaeische union. moegen diese politischen institutionen auch noch andere historische vorbilder haben - aber die ideen róża luksemburgs geben ihnen die heutige gestalt: die kleinen staaten und voelker duerfen ihre folkloristische identitaet behalten, volkstaenze tanzen und nationalgerichte kochen. aber ihre maerkte und ihre industrien werden von einem grossen europaeischen staatsgebilde uebernommen. die groessten anhaenger des luksemburgizm waren die funktionaere der kommunistischen partei polens. und auch wenn sie - unter lebensgefahr - dieser ideologie anfang der 1930er jahre abschworen und trotzdem ende der 1930er jahre auf stalins befehl ermordet wurden - der luksemburgizm ist immer noch lebendig, und die heutige europaeische union setzt ihn in die tat um. in polen sind seine ueberzeugtesten vertreter wiederum die reakteure und journalisten einer zeitung namens "gazeta wyborcza". alle stammen aus elternhaeusern der kommunistischen partei polens und sind somit ueberzeugteste luksemburgisten - denn wie allgemein bekannt ist, werden weltanschauungen vererbt. somit erklaert sich von selbst, welchen standpunkt die "gazeta wyborcza" zur europaeischen union und zur nichtfolkloristischen existenz der polnischen nation einnimmt.

somit herrscht in bruessel der geist róża luksemburgs, und die geschicke der europaeischen union lenkt ihre unsichtbare hand. unsichtbar, weil niemand ihren namen nennt, wenn er sich auf ihre ideen beruft. nach der lektuere von "uważam rze" kommt man zu dem schluss, man muesse den freikorps dankbar sein, dass sie róża luksemburg 1919 ermordet haben. dieses wahrhaftige kommunistische monster haette sonst lenin, stalin und dzierzynski ermordet und waere erster sekretaer der kpdsu geworden. und wir haetten die europaeische union schon dreissig jahre frueher gehabt. so haben wir mit verspaetung einen grossen staat, einen grosses volk und den kapitalismus. es fehlt uns nur noch die proletarische revolution.

1 komentarz:

  1. późne zwycięstwo albo niewidzialna ręka róży luksemburg: ein spaeter sieg oder die unsichtbare hand der rosa luxemburg.

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