poniedziałek, 27 lipca 2009

teoria przypadku

wie kommt man dazu, an einem samstag im juli um kurz nach elf uhr morgens an der bushaltestelle fuer ueberlandbusse in einem hinterpommerschen dorf auf der bordsteinkante zu sitzen und verzweifelt auf den bus in richtung der naechsten groesseren stadt, im grunde aber auf irgendeinen bus zu warten?

man beschliesst, sich mit etwas so zukunftstraechtigem wie osteuropastudien zu befassen. wenn man dieser beschaeftigung in der naehe der deutsch-polnischen grenze nachgeht, ergibt es sich fast von selbst, dass man sich naeher mit diesem land und seiner sprache befaesst. wenn man sich nun schon mit land und sprache befasst hat und sowieso an der grenze ist, beschliesst man, einfach mal die seiten zu wechseln.
wenn man sich anschliessend auch auf der anderen seite der grenze genug gelangweilt hat, schlaegt man den weg ins landesinnere ein, der einen erst in die hauptstadt und dann an die dortige universitaet fuehrt. an dieser universitaet stolpert man dann gekonnt ueber eine veranstaltung namens "anthropologie des kommunismus", haelt sie im rahmen des fachs fuer interessant und vielversprechend haelt und nimmt an ihr teil. allerdings kommt es vor, dass die dozentin des kurses zur "anthropologie des kommunismus" ausgerechnet an einem dienstag zur regulaeren veranstaltungszeit des kurses die verpflichtung auf sich genommen hat, einen vortrag ueber die wampiry in transsylvanien zu halten. dann faellt der kurs aus. auf diese weise beginnt man eine unterhaltung mit anderen kursteilnehmern beginnen und beschliesst, die gewonnene freizeit zum kaffeetrinken zu nutzen, um die unterhaltung fortzusetzen. wenn nun ausgerechnet einer dieser kursteilnehmer, mit denen man kaffee trinkt, ein gesteigertes interesse fuer die skandinavischen laender aufweist und sich wissenschaftlich mit audiovisualitaet befasst, koennte er deshalb zur mitarbeit an einem festival des skandinavischen kinos in einer kleinstadt nahe der ostseekueste eingeladen werden. wenn er dieser aufforderung nachkommt, wird er dafuer sicherlich im rahmen seiner moeglichkeiten werbung machen. er wird also einem landeskundlich interessierten auslaender vorschlagen, mitzukommen, und da ausserdem auch noch sommer ist, wird der auslaender wohl beschliessen, dass es nett waere, an die ostsee zu fahren und nebenbei auch noch filme anzuschauen. da nun aber benannter kursteilnehmer und zeitweiser mitarbeiter des filmfestivals aus namensgeschichtlichen gruenden interesse an ortschaften mit der bezeichnung "bukowo" entwickelt hat und diese orte zu besichtigen pflegt, wird man sich mit dem hinweis auf straende, bootsverleihe und strandcafes ueberreden laesst, an dieser besichtigung teilzunehmen. jedoch stellt sich heraus, dass es keine straende, bootsverleihee, strandcafes gibt, der einzige lebensmittelladen geschlossen hat und nur die kirche offen ist. man muss also entsetzt feststellen, dass es einen buchstaeblich in die letzte ecke der provinz verschlagen hat, und zusehen, dass man hier schnellstens wieder wegkommt. jedoch fuehrt aus der hoehle des loewen meist nur ein weg wieder hinaus, und das ist meistens der, der hineingefuehrt hat. in diesem fall ein ueberlandbus.

wer haette das geahnt.

die theorie des zufalls ist beliebig in jede richtung verlaengerbar. das ist das gute an ihr.

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