neulich war ich in berlin im kino. der film hiess mitte ende august, er war gerade erst angelaufen, und ausser dass er von einem jungen deutschen regisseur stammte und seitens der kritiker für sehenswert befunden worden war, wusste ich relativ wenig darueber. es war in der tat kein schlechter film, allerdings entwickelte sich die gesamte handlung auf die schlimmstmoegliche art und weise. alles, was nur irgendwie schiefgehen konnte, ging auch schief. die aufgeworfenen probleme waren hochmoralischer art, wenn auch zutiefst menschlich, dazu floss eine menge alkohol. nur das ende war versoehnlich. waere dieses ende nicht gewesen, ich haette den film sofort und voller ueberzeugung fuer einen polnischen gehalten.
es handele sich um eine zeitgenoessische verfilmung von goethes wahlverwandtschaften, erzaehlte mir jemand, als ich aus dem kino kam. soviel dazu.
sobota, 29 sierpnia 2009
niedziela, 23 sierpnia 2009
moi nowi sąsiedzi
unser block hatte siebzehn etagen und auf jeder etage zwoelf wohnungen. auf jeder seite in jedem stockwerk waren sechs balkons. zu jedem balkon gehoerte eine wohnung. machte einhundertzwei wohnungen auf jeder seites des hauses und einhundertzwei balkons. mindestens. vielleicht gab es auch noch wohnungen ohne balkon.
ich trat also auf den balkon und schaute mich nach meinen neuen nachbarn um. um zehn uhr morgens. um kurz nach zwoelf. um halb zwei uhr und halb vier uhr nachmittags und noch einmal abends um sieben. ich sah niemanden. es schien sehr schwierig zu sein, seine nachbarn auf dem balkon zu treffen. mit den balkons verhielt es sich offenbar genau umgekehrt wie mit den geburtstagen: auch in einer kleinen gruppe von personen ist die wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass zwei von ihnen am gleichen tag geburtstag haben. aber auch bei einer sehr grossen anzahl von balkons ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich zu einer bestimmten zeit zwei bewohner gleichzeitig dort aufhalten.
in ermangelung meiner nachbarn schaute ich mir also ihre balkons genauer an, in der hoffnung, etwas ueber die herauszufinden, die dort wohnten. links neben mir: leer, nur manchmal ein waeschetrockner, an dem schon ein paar leinen fehlen. links neben mir: nadelbaeume in plastiktoepfen und kunstrasen. unter mir: ein aschenbecher, halb leer. links unten: ein aschenbecher, vollkommen ueberfuellt. rechts unten: waescheleinen, ein rosa kinderfahrrad und jede menge muschelschalen auf dem fensterbrett. noch weiter rechts: eine alte kommode, grau angestrichen. daneben: ein ikea-hocker und irgendetwas in plastiktueten verpacktes. links oben: zwei paar gummistiefel, ein eimer mit wandfarbe dazu noch jede menge weiteres undefinierbares baumaterial. noch weiter links: ein weinrotes haendehandtuch und eine aloe vera. rechts oben: ein hund. ich nahm keine notiz von ihm, irgendwann hoerte er auf zu bellen und verschwand schliesslich auch wieder.
natuerlich konnte ich nicht alle balkons sehen. ich sah nur einen begrenzten ausschnitt von der wirklichkeit. trotzdemm analysierte ich waeschestaender, aschenbecher, gruenpflanzen, bodenbelaege und formte in gedanken ein soziales mosaik. schliesslich traf ich doch noch einen nachbarn. er stand zwei balkone weiter, auch er mit einer zigarette in der hand. wir nickten uns unverbindlich zu. mein mosaik fiel still und leise in sich zusammen.
ich trat also auf den balkon und schaute mich nach meinen neuen nachbarn um. um zehn uhr morgens. um kurz nach zwoelf. um halb zwei uhr und halb vier uhr nachmittags und noch einmal abends um sieben. ich sah niemanden. es schien sehr schwierig zu sein, seine nachbarn auf dem balkon zu treffen. mit den balkons verhielt es sich offenbar genau umgekehrt wie mit den geburtstagen: auch in einer kleinen gruppe von personen ist die wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass zwei von ihnen am gleichen tag geburtstag haben. aber auch bei einer sehr grossen anzahl von balkons ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich zu einer bestimmten zeit zwei bewohner gleichzeitig dort aufhalten.
in ermangelung meiner nachbarn schaute ich mir also ihre balkons genauer an, in der hoffnung, etwas ueber die herauszufinden, die dort wohnten. links neben mir: leer, nur manchmal ein waeschetrockner, an dem schon ein paar leinen fehlen. links neben mir: nadelbaeume in plastiktoepfen und kunstrasen. unter mir: ein aschenbecher, halb leer. links unten: ein aschenbecher, vollkommen ueberfuellt. rechts unten: waescheleinen, ein rosa kinderfahrrad und jede menge muschelschalen auf dem fensterbrett. noch weiter rechts: eine alte kommode, grau angestrichen. daneben: ein ikea-hocker und irgendetwas in plastiktueten verpacktes. links oben: zwei paar gummistiefel, ein eimer mit wandfarbe dazu noch jede menge weiteres undefinierbares baumaterial. noch weiter links: ein weinrotes haendehandtuch und eine aloe vera. rechts oben: ein hund. ich nahm keine notiz von ihm, irgendwann hoerte er auf zu bellen und verschwand schliesslich auch wieder.
natuerlich konnte ich nicht alle balkons sehen. ich sah nur einen begrenzten ausschnitt von der wirklichkeit. trotzdemm analysierte ich waeschestaender, aschenbecher, gruenpflanzen, bodenbelaege und formte in gedanken ein soziales mosaik. schliesslich traf ich doch noch einen nachbarn. er stand zwei balkone weiter, auch er mit einer zigarette in der hand. wir nickten uns unverbindlich zu. mein mosaik fiel still und leise in sich zusammen.
środa, 19 sierpnia 2009
rozważania na temat podcienia
vor unserem hochhaus war ein eingeschossiger vorbau, offenbar gedacht zur versorgung der bewohnr mit lebensnotwendigem. in der einen haelfte war die stadtteilbibliothek fuer kinder und jugendliche untergebracht, geoeffnet von montag bis donnerstag, in der anderen haelfte ein kuechenstudio. vor dem kuechenstudio verkuendeten drei grosse blaue fahnen: kuchnie. nachts sangen die im wind schwankenden und sich drehenden fahnenhalter ihr immergleiches einsames trauriges lied gegen den strassenlaerm an, so wie altmodische sirenen in zeiten der dampfschiffahrt.
das flachdach des vorbaus war mit schwarzer teerpappe bedeckt. in zweiten stockwerk hatten sich ein paar bewohner als ersatz fuer den nicht vorhandenen balkon kleine gaerten angelegt. geranien, buchsbaeume, ein einsamer kaktus. viel interessanter als die pflanzen auf dem vordach waren aber die dinge, die sonst noch so dort herumlagen. hauptsaechlich natuerlich zigaretten. aber es lagen dort plastiktueten, einsame socken, abwaschschwaemme und reste verschiedener glasflaschen. gelegentlich fanden sich muetzen und kuscheltiere oder nach stuermischen naechten ein abgestuerzter blumentopf. immer mal wieder flog auch ein halbes brot von einem der balkons, in den folgenden tagen konnte man dann viele verschiedene voegel beobachten und zusehen, wie das brot von innen nach aussen immer weniger wurde und schliesslich verschwand. eines tages gesellte sich eine rosane klobuerste zu dem sammelsurium auf dem dach, zwei tage spaeter auch der zugehoerige toilettenbuerstenhalter. seitdem war ich auf alles gefasst und wartete insgeheim, ehrlich gesagt, auf den pottwal. oder wenigstens auf eine petunie.
das flachdach des vorbaus war mit schwarzer teerpappe bedeckt. in zweiten stockwerk hatten sich ein paar bewohner als ersatz fuer den nicht vorhandenen balkon kleine gaerten angelegt. geranien, buchsbaeume, ein einsamer kaktus. viel interessanter als die pflanzen auf dem vordach waren aber die dinge, die sonst noch so dort herumlagen. hauptsaechlich natuerlich zigaretten. aber es lagen dort plastiktueten, einsame socken, abwaschschwaemme und reste verschiedener glasflaschen. gelegentlich fanden sich muetzen und kuscheltiere oder nach stuermischen naechten ein abgestuerzter blumentopf. immer mal wieder flog auch ein halbes brot von einem der balkons, in den folgenden tagen konnte man dann viele verschiedene voegel beobachten und zusehen, wie das brot von innen nach aussen immer weniger wurde und schliesslich verschwand. eines tages gesellte sich eine rosane klobuerste zu dem sammelsurium auf dem dach, zwei tage spaeter auch der zugehoerige toilettenbuerstenhalter. seitdem war ich auf alles gefasst und wartete insgeheim, ehrlich gesagt, auf den pottwal. oder wenigstens auf eine petunie.
wtorek, 18 sierpnia 2009
poemat na nowe mieszkanie
die adresse kann ich fast auswendig nur
die postleitzahl entfaellt mir noch
hin und wieder aber ich finde
meine wohnung schon
auf dem stadtplan
und auch die busse fahren
bestimmt irgendwohin
die nachbarn gruessen
noch nicht aber
der wachmann im erdgeschoss freundlich
wenn ich ihn beim rauchen
vor dem eingang treffe
neue freunde findet man
schliesslich ueberall
sagt meine mutter und
tatsaechlich ich weiss bereits
wo die kastanien wachsen
und ich kenne schon
die katzen
aus der nachbarschaft
die postleitzahl entfaellt mir noch
hin und wieder aber ich finde
meine wohnung schon
auf dem stadtplan
und auch die busse fahren
bestimmt irgendwohin
die nachbarn gruessen
noch nicht aber
der wachmann im erdgeschoss freundlich
wenn ich ihn beim rauchen
vor dem eingang treffe
neue freunde findet man
schliesslich ueberall
sagt meine mutter und
tatsaechlich ich weiss bereits
wo die kastanien wachsen
und ich kenne schon
die katzen
aus der nachbarschaft
poniedziałek, 17 sierpnia 2009
słowo o języku - drugi przykład
język to nie tylko słowa i gramatyka, to również system myślenia, czyli system pozstregania i interpretacji świata, sagt der professor in der vorlesung zur polnischen kulturgeschichte im 20. jahrhundert.
das leben ist hart - mein polo ist haerter steht auf dem kleinen gruenen auto vor meiner haustuer.
das leben ist hart - mein polo ist haerter steht auf dem kleinen gruenen auto vor meiner haustuer.
sobota, 15 sierpnia 2009
spekulacje na temat karaluchu
am naechsten morgen sagte meine mitbewohnerin, sie haette eine kuechenschabe gesehen, auf dem balkon. jedenfalls glaube sie, dass es eine kuechenschabe gewesen waere. meine mitbewohnerin studierte pharmakologie oder medizin oder vielleicht auch tiermedizin, sie gab nachhilfeunterricht in chemie und biologie, ich fand, sie sollte wissen, wie eine kuechenschabe aussah. wir traten auf den balkon und schauten uns um. wie war die kakerlake auf den balkon gelangt? war sie senkrecht an der wand hinauf- oder hinuntergelaufen, von einem balkon zum anderen? war sie aus der luft gefallen? aber konnten kuechenschaben fliegen? wir wussten es nicht. wir vermuteten jedoch, dass die fliegengitter vor den fenstern nicht der muecken, wespen und hornissen wegen angebracht worden waren. der muellschlucker sei schuld, sagte meine mitbewohnerin einmal mehr. sobald ein muellschlucker im haus sei, waeren auch die kuechenschaben da. oder es reiche aus, dass irgendeine wohnung des blocks von einem unordentlichen, unsauberen menschen bewohnt werde, dann wuerden sich dort sofort die kakerlaken finden. sollen sie doch, sagte ich zu meiner mitbewohnerin. hoffen wir, diese wohnung ist auf der anderen seite des flurs. dann kommen die kakerlaken wenigstens nicht zu uns. dachten wir. es sei denn, sie kamen ueber den balkon.
czwartek, 13 sierpnia 2009
moje miasto, moja ulica, mój blok 2
seit meinem umzug lebte ich so sicher wie noch nie zuvor. eine ruhige gegend, in der nur der ewige strassenverkehr auf trasa łazieńkowska fuer unruhe sorgte, eine bushaltestelle direkt vor der haustuer, und ein pfoertner im erdgeschoss, der alle nichtbewohner des hauses auch in den obersten stockwerken und in den beiden treppenhaeusern und drei fahrstuehlen aufpsuerte und wieder umbarmherzig auf die strassen trieb. statt zwei schluesseln wie zuvor brauchte ich nun vier, um von der strasse in meine wohnung zu gelangen. einen fuer die haustuer, einen fuer das gitter auf dem flur im vierten stock, und zwei fuer die doppelte wohnungstuer. der fuenfte schluessel fuer das zweite schloss der inneren tuer funktioniert nicht mehr so richtig. fast war ich dankbar, dass der vormieter nicht auf die idee gekommen war, den balkon und die fenster zu vergittern.
die frau in der wohnung gegenueber war ein bisschen komisch, aber vielleicht war sie auch nur alt. jedenfalls ungefaehrlich, versicherte uns die eigentuemerin der wohnung. sie daechte nur, dass jemand sie umbringen wolle, leider, aber sonst tue sie nichts. wir sollten die tueren verschlossen halten, dann wuerde nichts passieren. ich fand eher, die alte frau gegenueber solle ihre eigene wohnungstuer verschlossen halten, damit niemand in ihre wohnung gelangen konnte, vor allem nicht dieser hochgewachsene mann, der im flur die gittertueren neu gestrichen hatte, nach dessen namen sie aber nicht gefragt und den niemand von den anderen nachbarn jemals gesehen hatte. doch stattdessen liess sie die tuer stundenlang offenstehen, und einmal bat sie mich in ihre wohnung, um mich zu fragen, an wen sie sich wenden muesse, um die schloesser austauschen zu lassen fuer ihre wohnung, die sie nicht abschliessen konnte und in die immer wieder menschen eindrangen, denen sie nicht vertraute. am geld wuerde es nicht mangeln, davon hatte sie genug. aber ich wohnte nur zur untermiete, ich kannte micht mit schloessern nicht aus. ich laechelte freundlich und schloss immer ordentlich hinter mir ab.
schliesslich erfuhr ich den wahren grund fuer all die sicherheitsmassnahmen. es ging nicht um einbrecher oder moerder oder psychisch kranke nachbarn, es ging um kakerlaken. einmal sei eine kakerlake in die wohnung gelangt, erzaehlte mir meine mitbewohnerin. zufaellig wahrscheinlich, immerhin war ein muellschlucker im flur. also hatten wir zwei wohnungstueren mit drei schloessern wegen einer zufaelligen kakerlake. ich brachte den muell hinaus und liess die klappe des muellschluckers zuknallen. der flur roch nach reinigungsmittel mit zitronenduft, und ganz sicher hing irgendwo im haus noch die bekanntmachung des kammerjaegers, dass die dezynsekcja vorschriftsmaessig stattgefunden hatte. fast hatte ich mitleid mit dieser armen einsamen kuechenschabe, der wahrscheinlich noch nie irgendjemand begegnet war, so wie dem hochgewachsenen mann, der die gittertueren neu angestrichen hatte.
die frau in der wohnung gegenueber war ein bisschen komisch, aber vielleicht war sie auch nur alt. jedenfalls ungefaehrlich, versicherte uns die eigentuemerin der wohnung. sie daechte nur, dass jemand sie umbringen wolle, leider, aber sonst tue sie nichts. wir sollten die tueren verschlossen halten, dann wuerde nichts passieren. ich fand eher, die alte frau gegenueber solle ihre eigene wohnungstuer verschlossen halten, damit niemand in ihre wohnung gelangen konnte, vor allem nicht dieser hochgewachsene mann, der im flur die gittertueren neu gestrichen hatte, nach dessen namen sie aber nicht gefragt und den niemand von den anderen nachbarn jemals gesehen hatte. doch stattdessen liess sie die tuer stundenlang offenstehen, und einmal bat sie mich in ihre wohnung, um mich zu fragen, an wen sie sich wenden muesse, um die schloesser austauschen zu lassen fuer ihre wohnung, die sie nicht abschliessen konnte und in die immer wieder menschen eindrangen, denen sie nicht vertraute. am geld wuerde es nicht mangeln, davon hatte sie genug. aber ich wohnte nur zur untermiete, ich kannte micht mit schloessern nicht aus. ich laechelte freundlich und schloss immer ordentlich hinter mir ab.
schliesslich erfuhr ich den wahren grund fuer all die sicherheitsmassnahmen. es ging nicht um einbrecher oder moerder oder psychisch kranke nachbarn, es ging um kakerlaken. einmal sei eine kakerlake in die wohnung gelangt, erzaehlte mir meine mitbewohnerin. zufaellig wahrscheinlich, immerhin war ein muellschlucker im flur. also hatten wir zwei wohnungstueren mit drei schloessern wegen einer zufaelligen kakerlake. ich brachte den muell hinaus und liess die klappe des muellschluckers zuknallen. der flur roch nach reinigungsmittel mit zitronenduft, und ganz sicher hing irgendwo im haus noch die bekanntmachung des kammerjaegers, dass die dezynsekcja vorschriftsmaessig stattgefunden hatte. fast hatte ich mitleid mit dieser armen einsamen kuechenschabe, der wahrscheinlich noch nie irgendjemand begegnet war, so wie dem hochgewachsenen mann, der die gittertueren neu angestrichen hatte.
wtorek, 11 sierpnia 2009
mężczyzna mojego życia albo szczęście rodzaju nieprawdopodobnego 5
es haette alles so schoen sein koennen, mit ihm, dem mann meines lebens. ich haette ihn heute fast getroffen, fast, ich haette mich nur im autobus des schienenersatzverkehrs neben ihn setzen muessen. er sass neben der hinteren tuer und blickte aus dem fenster, dann wandte er sich um, schaute mir in die augen und laechelte. aber ich habe mich nicht neben ihn gesetzt, ich wollte lieber stehenbleiben. also hat eine andere frau den platz an seiner seite eingenommen, neben ihm, dem mann meines lebens, und ihr unterbreitete er also sein angebot fuer die teilung der restlichen existenz hier auf gottes erde unter dem himmel bis dass der tod uns scheide. sie aber wollte nichts von ihm wissen und wandte ihm nur kaltherzig den ruecken zu. an der naechsten haltestelle stieg er aus und verschwand in der menge und aus meinem blick und aus meinem leben, und ich wuerde fuer den rest meiner tage nur das bild in erinnerung behalten, wie er sich langsam immer weiter entfernte.
niedziela, 9 sierpnia 2009
mężczyzna mojego życia albo szczęście rodzaju nieprawdopodobnego 4
und ich wusste sogar, dass mich einmal ein wuerdiges witwendasein erwarten wuerde, wenn er dann, wie es die gesetze der natur verlangten, von mir gegangen sein wuerde, bevor ich ihm folgen konnte. er wuerde kurz vor seinem tod, bis zu dem ich ihn hingebungs- und liebevoll gepflegt haette wie in all den filmen, die stets am donnerstag neu in die kinos kommen, die richtigen, unvergesslichen worte finden, die mir die gewissheit gegeben haetten, dass er auch ueber den tod hinaus stets bei mir sein wuerde, in naechster naehe, dass ich nie allein sein wuerde, dass unser gemeinsames glueck nicht zu ende war, sondern nur eine andere form angenommen hatte, was nichts daran aenderte, dass wir fuereinander geschaffen waren. liebling, haette er gesagt, mein liebling, und mir die wange gestreichelt, waehrend ich die traenen nicht haette zurueckhalten koennen, mein liebling, weine doch nicht, alles wird gut, haette er gesagt und mir einen ganz unbeschreiblichen blick voller waerme, verbundenheit und einverstaendnis geschenkt, und dieser blick und seine beruehrung haetten bewirkt, das alle meine aengste von mir abfielen und ich mich nicht mehr einsam und ungluecklich haette fuehlen koennen, und ich haette auch unter allen meinen traenen laecheln muessen. tapfer haette ich gelaechelt und seine wange gestreichelt und seine hand gekuesst, damit er mich in seinen letzten minuten gluecklich sah und mich nicht weinend in erinnerung behielte. so waere er von mir gegangen, friedlich und des guten endes aller dinge gewiss, denn er haette vorgesorgt fuer seine frau und sein kind, fuer seine familie, die ihn ueberleben wuerde, um sein ehrendes andenken zu bewahren, mit einer lebensversicherung und einer hausratspolice und einem ausbildungskonto für den sohn, der studieren sollte, um eines tages in die fussstapfen seines vaters zu treten und ebenfalls einen baum zu pflanzen und ein haus zu bauen und einen sohn zu zeugen, oder vielleicht auch zwei und eine tochter dazu, und damit die dinge zu tun, zu denen sein vater nicht mehr gekommen war, weil er die frau seines lebens zu spaet getroffen hatte, so dass ihm dazu die zeit oder die gesunden spermien fehlten, wer weiss. so haette auch unser kind, das fuer mich mein ganzer stolz und trost und lebensinhalt geworden waere, nachdem der mann meines lebens von dieser rolle hatte abtreten muessen, seinen vater nur in allerbester erinnerung behalten und waere in der gewissheit aufgewachsen, dass es von beiden eltern ueber alle massen geliebt worden war und dass der vater im himmel stets eine Hand ueber seine geschicke hielt.
so haette mich ein erfuelltes und beschauliches Lebensende erwartet, das ich in den dienst des ehrenden andenkens meines manns gestellt haette. denn durch seinen fruehen tod waere er erst recht zum heiligenbild des guten vaters und ehegatten aufgestiegen, und all sein goldener glanz haette auch auf mich, seine witwe, gestrahlt. und so haette ich mit traenen in den augen, aber mit einem gefuehl der erfuellung rosen vor seinem marmornen grabstein niedergelegt.
so haette mich ein erfuelltes und beschauliches Lebensende erwartet, das ich in den dienst des ehrenden andenkens meines manns gestellt haette. denn durch seinen fruehen tod waere er erst recht zum heiligenbild des guten vaters und ehegatten aufgestiegen, und all sein goldener glanz haette auch auf mich, seine witwe, gestrahlt. und so haette ich mit traenen in den augen, aber mit einem gefuehl der erfuellung rosen vor seinem marmornen grabstein niedergelegt.
piątek, 7 sierpnia 2009
mężczyzna mojego życia albo szczęście rodzaju nieprawdopodobnego 3
die hochzeit waere im november gewesen, denn man brauchte und sollte ja nichts ueberstuerzen, und es wollte schliesslich alles geregelt sein. erst der notar, dann die liebe, haette der mann meines lebens schon im autobus gesagt, waehrend wir noch ueber die bruecke fuhren, ueber die in diesem sommer der schienenersatzverkehr fuehrte, oder besser noch, haette er dann hinzugefuegt, erst die liebe, dann der notar, und dann die hochzeit. kirchlich natuerlich, in einem weissen kleid und einem schwarzen anzug, mit pferdekutsche und rosen ueber rosen und ueberhaupt ein tag, den man nicht vergisst. und natuerlich wuerde es dann auch ein kind geben, er haette sich immer eines gewuenscht, haette er mir im vertrauen eines nachts gebeichtet, und nun auf seine spaeten tage wuerde sich dieser wunsch endlich erfuellen. ein kind also, aber nur eines, denn heutzutage seien die frauen ja unabhaengig und selbstaendig und wollten auch ihr eigenes leben fuehren und nicht nur fuer den mann und das haus und die kinder da sein, das haette er schliesslich schon immer gewusst und nie infrage gestellt und es auch nie anders gewollt. und deshalb haette er sich auch immer schon darauf eingestellt und waere stets entschlossen und bereit gewesen, seine frau in dieser hinsicht voll und ganz zu unterstuetzen. und ich haette immer schweigend gelaechelt, jedes mal, wenn er das erzaehlte, denn es waere nicht noetig gewesen, dass ich seinen worten auch nur ein einziges hinzufuegte, er haette auch so ganz genau gewusst, wie einig wir uns waren.
unser kind haette den namen seines vaters getragen, wenn es ein junge geworden waere, oder, wenn es ein maedchen geworden waere, den namen seiner grossmutter. aber es waere ein junge geworden, denn er hatte sich immer einen sohn gewuenscht, denn das waere es doch, was ein mann zu tun haette: einen baum zu pflanzen, und ein haus zu bauen, und einen sohn zu zeugen – auch das haette er mir einmal eines nachts gesagt, waehrend seine hand auf meinem bauch gelegen haette, in dem sich schon ganz leicht etwas regte, und schliesslich haette es in seiner familie schon immer mehr soehne als toechter gegeben, ueber generationen hinweg, das lag in den genen, und warum sollte gott der herr ihm auf seine spaeten tage dieses glueck verwehren, das er sich stets gewuenscht haette. und ich haette genickt und gelaechelt, sprachlos vor soviel lebensweisheit, und seine hand gestreichelt. also haette es auch ein haus gegeben, draussen, im gruenen, oder wenigstens eine groessere wohnung, in einer gegend, die auch gruen war und sicher vor hunden und alkoholikern und zu vielen schnellen autos. den baum haetten wir dann auf dem gartengrundstueck seiner eltern gepflanzt, einen ahorn oder eine kastanie oder eine linde, wenn es denn sein musste, aber jedenfalls keinen nadelbaum. und dieser baum wuerde wachsen und gedeihen und allen stuermen trotzen, er wuerde die datsche seiner eltern und die ganze kleingartensiedlung ueberleben und ein sinnbild der dynastie werden, als deren ahnherr der mann meines lebens in die geschichte eingehen wuerde, jedenfalls in die familiengeschichte, unsere, als quell von kraft und leben fuer alle zeiten, als stuende er am nabel der welt.
unser kind haette den namen seines vaters getragen, wenn es ein junge geworden waere, oder, wenn es ein maedchen geworden waere, den namen seiner grossmutter. aber es waere ein junge geworden, denn er hatte sich immer einen sohn gewuenscht, denn das waere es doch, was ein mann zu tun haette: einen baum zu pflanzen, und ein haus zu bauen, und einen sohn zu zeugen – auch das haette er mir einmal eines nachts gesagt, waehrend seine hand auf meinem bauch gelegen haette, in dem sich schon ganz leicht etwas regte, und schliesslich haette es in seiner familie schon immer mehr soehne als toechter gegeben, ueber generationen hinweg, das lag in den genen, und warum sollte gott der herr ihm auf seine spaeten tage dieses glueck verwehren, das er sich stets gewuenscht haette. und ich haette genickt und gelaechelt, sprachlos vor soviel lebensweisheit, und seine hand gestreichelt. also haette es auch ein haus gegeben, draussen, im gruenen, oder wenigstens eine groessere wohnung, in einer gegend, die auch gruen war und sicher vor hunden und alkoholikern und zu vielen schnellen autos. den baum haetten wir dann auf dem gartengrundstueck seiner eltern gepflanzt, einen ahorn oder eine kastanie oder eine linde, wenn es denn sein musste, aber jedenfalls keinen nadelbaum. und dieser baum wuerde wachsen und gedeihen und allen stuermen trotzen, er wuerde die datsche seiner eltern und die ganze kleingartensiedlung ueberleben und ein sinnbild der dynastie werden, als deren ahnherr der mann meines lebens in die geschichte eingehen wuerde, jedenfalls in die familiengeschichte, unsere, als quell von kraft und leben fuer alle zeiten, als stuende er am nabel der welt.
środa, 5 sierpnia 2009
mężczyzna mojego życia albo szczęście rodzaju nieprawdopodobnego 2
nach all den anderen maennern, die es in meinem leben gegeben haben koennte, vor jenem donnerstag, nach dem alles anders wurde und nichts mehr wie vorher war, haette er nie gefragt – es interessierte ihn einfach nicht, das waren fuer ihn kindereien, belanglos und nicht der rede wert. was sollte er sich mit derartigem unsinn abgeben. er wusste, dass es in meinem leben und in meinem liebesleben von nun an eine eindeutige teilung, zwei klar voneinander abgegrenzte abschnitte, ein vorher und ein nachher geben wuerde, zwischen denen eine unueberschreitbare grenze stand.
laechelnd haette er mir einmal ganz beilaeufig zu verstehen gegeben, dass sex schliesslich nicht alles waere und nicht einmal das eigentliche, auf das es in einer beziehung ankaeme, weil es schliesslich noch ganz andere dinge gaebe, die fuer eine glueckliche zweisamkeit entscheidend waeren – dass aber frauen um die dreissig und maenner um die fuenfzig am allerbesten zusammenpassen wuerden, weil sie gleichartige beduerfnisse haetten, was die haeufigkeit sexueller kontakte angehe, und dass wir es also gut getroffen haetten miteinander – und das waere alles gewesen, was zu diesem thema jemals ueber seine lippen gekommen waere.
und nur das haette ich dann auch meinen freundinnen erzaehlt, wenn wir an einem mittwoch am spaeten nachmittag bei kaffee und kuchen gesessen haetten als die einzigen gaeste in einem italienischen restaurant, um die ein verlegener kellner seine kreise gezogen haette, um kuchengabeln und kuchenteller, kaffeetassen und schliesslich kognakglaeser zu verteilen. und meine freundinnen haetten beeindruckt geschwiegen, wohlwissend, dass ihnen derartiges nie widerfahren wuerde, so einzigartig war es, und sie haetten mit einer gewissen unlust auf die jeweiligen maenner ihres lebens geschaut, wenn sie am abend nach kaffee und kuchen und kognak zu ihnen zurueckkehrten. ich aber waere erleichtert gewesen, dass all das ausprobieren, all das suchen und hoffen und die abenteuer, die nie hielten, was sie versprachen und stets einen mehr als schalen nachgeschmack hinterliessen, nun endlich ein ende gefunden haetten, dass nun alles gut und richtig und entschieden war, dass alle zweifel ihre grundlage verloren und alle fragen ihre antworten gefunden hatten. er waere nun der alleinige mittelpunkt meines tuns und lassens gewesen, der mann meines lebens, das mass aller dinge, der sturm in meinem wasserglas, der fels in meiner brandung und der leuchtturm an meiner kueste, der mit seinem licht alles andere ueberstrahlte und vor dem jede erinnerung an frueheres verblasste und verging.
laechelnd haette er mir einmal ganz beilaeufig zu verstehen gegeben, dass sex schliesslich nicht alles waere und nicht einmal das eigentliche, auf das es in einer beziehung ankaeme, weil es schliesslich noch ganz andere dinge gaebe, die fuer eine glueckliche zweisamkeit entscheidend waeren – dass aber frauen um die dreissig und maenner um die fuenfzig am allerbesten zusammenpassen wuerden, weil sie gleichartige beduerfnisse haetten, was die haeufigkeit sexueller kontakte angehe, und dass wir es also gut getroffen haetten miteinander – und das waere alles gewesen, was zu diesem thema jemals ueber seine lippen gekommen waere.
und nur das haette ich dann auch meinen freundinnen erzaehlt, wenn wir an einem mittwoch am spaeten nachmittag bei kaffee und kuchen gesessen haetten als die einzigen gaeste in einem italienischen restaurant, um die ein verlegener kellner seine kreise gezogen haette, um kuchengabeln und kuchenteller, kaffeetassen und schliesslich kognakglaeser zu verteilen. und meine freundinnen haetten beeindruckt geschwiegen, wohlwissend, dass ihnen derartiges nie widerfahren wuerde, so einzigartig war es, und sie haetten mit einer gewissen unlust auf die jeweiligen maenner ihres lebens geschaut, wenn sie am abend nach kaffee und kuchen und kognak zu ihnen zurueckkehrten. ich aber waere erleichtert gewesen, dass all das ausprobieren, all das suchen und hoffen und die abenteuer, die nie hielten, was sie versprachen und stets einen mehr als schalen nachgeschmack hinterliessen, nun endlich ein ende gefunden haetten, dass nun alles gut und richtig und entschieden war, dass alle zweifel ihre grundlage verloren und alle fragen ihre antworten gefunden hatten. er waere nun der alleinige mittelpunkt meines tuns und lassens gewesen, der mann meines lebens, das mass aller dinge, der sturm in meinem wasserglas, der fels in meiner brandung und der leuchtturm an meiner kueste, der mit seinem licht alles andere ueberstrahlte und vor dem jede erinnerung an frueheres verblasste und verging.
niedziela, 2 sierpnia 2009
mężczyzna mojego życia albo szczęście rodzaju nieprawdopodobnego 1
ich haette heute um ein haar den mann meines lebens kennengelernt. ich haette mich nur im autobus des schienenersatzverkehrs neben ihn setzen muessen. er waere etwas aelter gewesen, als ich erwartet haette, und auch nicht ganz so gut gekleidet, wie es mir in meiner jugendlichen vorstellungskraft immer vorgeschwebt hatte. aber das waere alles nicht mehr von belang gewesen. er haette mich von der seite angelaechelt, waehrend ich neben ihm sass und der bus von der haltestelle losfuhr – erst nur freundlich und sozusagen probehalber, dann aber offener mit zunehmender gewissheit und schliesslich innig und vertraut. er haette es sofort gewusst, haette er mir spaeter immer wieder erzaehlt, vom ersten augenblick an, dass ich die eine und einzige sein muesse und dass es daran keinen zweifel geben koenne. und ich haette ihm recht gegeben, ich haette beteuert, ich haette es auch gespuert, ich haette nur zuerst nicht daran glauben wollen, dass heute noch dinge geschehen koennen, die frueher in maerchen beschrieben wurden. mit der zeit haette ich seine grauen haare geliebt und die falten in seinem gesicht, die von einem leben erzaehlten, das an freuden und leiden gleichermassen reich gewesen war, die von dunklen und hellen zeiten, von entbehrung und belohnung zu berichten wussten, und die fuer mich in zukunft und fuer den rest meines lebens vielleicht nicht von sieben bruecken sprechen wuerden, aber immerhin von der einen, der bruecke, ueber die die autobusse des schienenersatzverkehres fuhren, den ganzen sommer lang in diesem jahr.
im juni haetten wir uns kennengelernt, wuerden wir spaeter unseren familien erzaehlt haben und unseren freunden, im juni an einem donnerstag, weil schliesslich alle diese aussergewoehnlichen, unerwarteten dinge an einem donnerstag geschehen, wie in so vielen liedern von bekannten und unbekannten saengern ueberall auf der welt zu hoeren ist, von saengern, die vermutlich auch aus diesem grund keine montage moegen. also an einem donnerstag, der uebrigens sonnig war und warm, abends um halb sieben, waehrend der bus an der ampel auf gruen wartete und die sonne golden auf den fluss und seine ufer und die staubfahnen von den bauarbeiten an der bruecke schien – und an diesem punkt wuerden wir schweigen und uns vertraeumt anlaecheln und vor lauter ruehrung aufseufzend nach der hand des anderen greifen. unsere freunde und verwandten haetten angesichts von soviel inniger verzueckung, angesichts von soviel einzigartiger und vollstaendiger glueckseligkeit verstaendnisvoll das thema gewechselt und kaffee nachgeschenkt.
im juni haetten wir uns kennengelernt, wuerden wir spaeter unseren familien erzaehlt haben und unseren freunden, im juni an einem donnerstag, weil schliesslich alle diese aussergewoehnlichen, unerwarteten dinge an einem donnerstag geschehen, wie in so vielen liedern von bekannten und unbekannten saengern ueberall auf der welt zu hoeren ist, von saengern, die vermutlich auch aus diesem grund keine montage moegen. also an einem donnerstag, der uebrigens sonnig war und warm, abends um halb sieben, waehrend der bus an der ampel auf gruen wartete und die sonne golden auf den fluss und seine ufer und die staubfahnen von den bauarbeiten an der bruecke schien – und an diesem punkt wuerden wir schweigen und uns vertraeumt anlaecheln und vor lauter ruehrung aufseufzend nach der hand des anderen greifen. unsere freunde und verwandten haetten angesichts von soviel inniger verzueckung, angesichts von soviel einzigartiger und vollstaendiger glueckseligkeit verstaendnisvoll das thema gewechselt und kaffee nachgeschenkt.
sobota, 1 sierpnia 2009
kino w głowie albo pierwszy koniec mojego życia
der film war zu ende, aber der abspann lief noch. wie immer schaltete der filmvorfuehrer sofort das licht im ganzen saal ein, und die leute standen auf und verliessen das kino. ich war wie immer fast die letzte, die sitzenblieb, um auch den abspann zu ende zu schauen, aber diesmal sass zwei plaetze neben mir noch ein mann und tat das gleiche. der filmvorfuehrer liess den film nicht zu ende laufen, er schaltete einfach den projektor aus. das ist ungerecht, dass sie den abspann kuerzen, sagte ich zu dem mann neben mir, als wir beide aufstanden, da es nun nichts mehr zu sehen gab. er laechelte. auf dem weg aus dem kino sprachen wir ueber den film, ueber das franzoesische kino, darueber, dass gerade sehr viele episodenfilme gedreht wurden, nicht nur in frankreich, und dass franzoesische regisseure schon mehrere filme ueber unheilbar kranke menschen in die kinos gebracht hatten. ob ich franzoeische filme schaute, weil ich die sprache besser verstuende, fragte der mann. ich musste lachen und sagte, ich sei gar nicht aus frankreich. wir standen inzwischen auf der strasse, und ich fing an, nach einer bushaltestelle ausschau zu halten. mein auto steht da drueben, sagte der mann neben mir, soll ich dich noch irgendwohin mitnehmen? vor meinem inneren auge begann der naechste film. ich sah eine graue volkswagen-limousine mit kindersitz auf dem ruecksitz. diese limousine konnte mein grab werden. hatten mir meine eltern nicht eingeblaeut, niemals zu fremden maennern ins auto zu steigen. aber hatte er mir bonbons oder schokolade angeboten? nein. also was sollte ich sagen? vielen dank fuer das angebot, es ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, dass du mich ermorden willst? ich notierte in gedanken das kennzeichen, auch wenn mir das nicht viel helfen wuerde, und stieg ein. im auto lagen ueberall angefangene packungen mit kosmetiktuechern. vielleicht wuerden die kosmetiktuecher spaeter die polizei auf spur einer vermissten auslaendischen studentin bringen. wer weiss. der mann am steuer erzaehlte mir vom urlaub im schwarzwald und dass er noch nie in berlin gewesen war. an der bushaltestelle ein paar hundert meter von meiner wohnung hielt er an. viel glueck fuer das studium, sagte er, vielleicht sieht man sich mal wieder im kino.
ich ging die strasse hinunter in richtung meiner wohnung und kaufte mir im spaetshop erstmal ein bier, das trank ich auf dem balkon. dann atmete ich tief durch. meine erste nahtoderfahrung hatte ich nun hinter mir.
ich ging die strasse hinunter in richtung meiner wohnung und kaufte mir im spaetshop erstmal ein bier, das trank ich auf dem balkon. dann atmete ich tief durch. meine erste nahtoderfahrung hatte ich nun hinter mir.
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