poniedziałek, 1 marca 2010
transatlantyka I
abteil oder grossraumwagen, das ist in bezug auf zugreisen die gewissensfrage ueberhaupt, wie passionierte bahnfahrer wissen - also jene alles andere als bodenstaendigen menschen, die aus meist freiberuflichen gruenden unterwegs sind und sich dabei unausgesetzt exotische erkaeltungen einfangen, die sie dann aus abneigung gegen althergebrachte hausmittel nicht wieder loswerden. ausser frage steht dagegen, dass eine bahnfahrt ohne fensterplatz keine wirkliche bahnfahrt ist. unter die argusaeugige beobachtung eines exzessiv kundenorientierten service-angestellten der deutschen bahn gestellt, der den kunden die benutzung der neuesten fahrkartenautomaten erklaert - im uebrigen auch keine sehr bodenstaendige art, fahrkarten zu erwerben, und daher dem modernen vielfahrer an sich hoechst angemessen, aber auch der moderne vielfahrer hat gelegentlich nostalgische anwandlungen und wuenscht sein ticket von hand gedruckt - kann es aber zu tippfehlern kommen. schliesslich moechte niemand mehr zeit als unbedingt notwendig in einem reisezentrum voller auslaendischer touristen, urdeutscher blauuniformierter schalterbeamten und eben jenem kreischend roten kundenberater mit brille verbringen, schon gar nicht im als touristenmagnet verschrieenen und verhassten berliner hauptbahnhof. wenn das unglueck schließlich bemerkt wird, hat es seinen lauf bereits genommen, es ist schon alles zu spaet und umtauschen angesichts des allgemeinen interesses, das das kundenzentrum im hauptbahnhof hervorruft, keine alternative. fluchend fuegt sich der freiberufler also in sein schicksal, verwuenscht seine dummen nostalgischen anwandlungen und findet an einem montagmorgen kurz nach sechs uhr sein abteil von vier amerikanern besetzt vor, von denen zwei so uebergewichtig sind, dass der letzte verbleibende freie platz auch nicht mehr ins gewicht faellt - vier von insgesamt siebzehn amerikanern im uebrigen, in begleitung eines irischstaemmigen reiseleiters, und alle wiederum auf den spuren deutscher, polnischer oder tschechischer vorfahren durch europa unterwegs. drei frauen, ein mann, zwei der frauen tragen deutlich sichtbare, grosse kreuze und marienbilder um den hals, auf dem weg nach polen sind sie sicherlich auf einem guten weg, nur kate, die am gang sitz und reisekrankheit hat und die deshalb nur vorwaerts fahren kann, traegt eine goldschimmernde stele mit vier hieroglyphen um den hals, ihr vorname, wie sie spaeter erklaeren wird, wenn sie stirbt oder ermordet wird, kann der finder oder moerder den anhaenger zu ihr nach hause schicken, es muesse dann wohl aber ein aegypter sein... - "oopsy daisy!" erwidert kate auf diese bemerkung - womit bewiesen waere, dass "oopsy daisy!" nicht nur erfunden oder irgendwelchen dummen amerikanischen komoedien entnommen ist, sondern tatsaechlich verwendung findet im alltaeglichen sprachgebrauch.
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