als ich an dem abend nach hause kam, ging die tuer der wohnung gegenueber auf, und eine alte frau in unterwaesche, die kaum laufen konnte, fragte mich, ob ich nicht zufaellig zuviel brot im hause haette, sie haetten ihr alles weggegessen. ich holte aus meiner kueche die beiden broetchen vom vortag, waehrend ich mich fragte, wer sie sein mochten, und ob es wohl die tauben waren, die auf dem balkon zu fuettern ein aushang im treppenhaus strikt untersagte. nichts zu danken, sagte ich, als ich der frau die broetchen gab, aber sie widersprach, es gaebe sehr wohl etwas zu danken. ich wuenschte ihr eine gute nacht, ging in meine wohnung und machte mir spiegeleier zum abendessen. ich hoffte, ihr nicht wieder zu begegnen.
ein paar tage spaeter erzaehlte ich dir davon, da sagtest du nur, wenn sie kein brot hat, soll sie eben kuchen essen. wir nannten die alte frau marie antoinette. es hatte geregnet, nun war der himmel rot mit ein paar violetten wolken, und in der zeitung auf deinem kuechentisch stand geschrieben, gewitter seien wie poesie, genauso unvorhersehbar und unerwartet. was kostet das leben, fragte ich dich, und du sagtest nicht: brot, du sagtest, mehr als schoene worte. manchmal, wenn ich fuer laengere zeit verreiste, haengte ich marie antoinette einen beutel mit brot, kaese und einem stueck butter an die tuer.
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