die alte dame tue nichts, erklaerte mir die vermieterin, sie glaube nur, dass jemand sie umbringen wolle. ich solle die tuer geschlossen halten, dann wuerde nichts passieren, dann waere alles in ordnung. so schloss ich die tuer stets hinter mir ab. alle guten geister, wuenschte mir marie antoinette, wenn ich sie auf dem flur traf. manchmal brauchte es keine guillotine, um den kopf zu verlieren.
eines tages, an einem sonnigen feiertag, wuerden der hausmeister oder ein nachbar die nummer eines bestattungsinstituts waehlen, das einen phantasievollen namen trug und anrufe „rund um die uhr“ entgegen nahm, um einen billigen sarg aus kiefernholz, den standardgrabschmuck aus tulpen oder nelken und sicherheitshalber einen katholischen priester zu bestellen. die baenke in der kirche wuerden leer bleiben, die rechnung wuerde am ende das sozialamt bezahlen. kurz darauf wuerde eine immobilienfirma die moebel der alten dame auf den sperrmuell schaffen lassen und einen maler und einen tapezierer durch die wohnung schicken. vielleicht wuerden sie auch saemtliche installationen herausreissen, das bad neu fliesen und neue fenster einsetzen. bald darauf wuerde ein makler ein junges ehepaar, beide mit sonnenbrillen und eheringen, die frau in hochhackigen schuhen, durch die wohnung fuehren und ihnen informationsmappen ueberreichen. sie wuerden kritisch die kuechenzeile und die duschkabine im badezimmer begutachten und mit einer hand anerkennend ueber den frisch geschliffenen parkettfussboden streichen. liebling, wuerden sie sagen, wenn sie auf den balkon traten, liebling, wie schoen.
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