was blieb uns anderes uebrig – du hattest ein paar hollaender, mit denen du ab und zu trinken gingst, und ich sprach am haeufigsten mit der putzfrau im wohnheim und der verkaeuferin vor dem keksregal im supermarkt. es blieb uns nichts anderes uebrig, als mit einem grimmigen laecheln ueber uns selbst zu lachen. eine zeitlang hatten wir tatsaechlich die idee, zusammenzuziehen, und tatsaechlich schauten wir dann ein paar wohnungen an, ohne eheringe, ohne hochhackige schuhe, ohne sonnenbrillen, in einer normalen gegend, in der die kirchen noch wie kirchen aussahen und wohnzimmer wohnzimmer hiessen. aber dann kauftest du eine kamera und hattest die idee fuer ein neues ausstellungsprojekt. du fingst an, auf anzeigen fuer untervermietete zimmer zu antworten, manchmal in wg’s, die hier studentenwohnungen hiessen, am liebsten aber bei alleinstehenden aelteren damen. mit ernster miene liessest du dir die zimmer, schraenke und betten zeigen, auch die kuechen und badezimmer, in denen wannenlifte und plastikschuesseln standen und deren letzte renovierung fuenfzehn oder zwanzig jahre zuruecklag, und dann erklaertest du dein eigentliches anliegen, packtest deine kamera aus und fragtest, ob du noch ein foto machen duerftest. die meisten alten damen schlossen dich trotzdem ins herz. nach zwei wochen hattest du eine liste von ueber zehn damen, die dir ein vorzugsrecht eingeraeumt hatten und auf deinen anruf warteten. du aber riefst nirgendwo an, du brachtest die ersten filme ins labor und warst gespannt auf die bilder. in gedanken warst du bereits auf der suche nach einer galerie und einem verleger fuer den katalog. doch dann geschah etwas unerwartetes, das dir einen strich durch die rechnung machte. waehrend du in einer kueche sasst, die hand in der tasche schon an der kamera und darauf wartend, dass die dame mit dem leeren zimmer den telefonhoerer auflegte, kam ein grauhaariger blinder hund in die kueche und legte dir seinen kopf aufs knie. da war es um dich geschehen. die bilder aus dem labor ueberliesst du mir, als andenken, und alle unsere plaene, eine kulturvolle exklave zu gruenden, hatten ein ende.
statt mit den hollaendern gingst du jetzt manchmal abends mit mir bier trinken und beschwertest dich ueber deine vermieterin, dass du nicht arbeiten und fuer deine pruefungen lernen konntest, waehrend der alte hund verloren durch die wohnung tapste und ueberall anstiess und der teekessel auf dem herd zusammenschmolz, weil die alte dame wieder einmal den fernseher zu laut gestellt hatte. aber du bliebst. als dir ein blinder hund den kopf auf die knie legte, da hattest du mitleid, und bliebst.
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opowiadanie na czas przeprowadzki: eine erzaehlung fuer die umzugszeit.
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