środa, 7 października 2009

mała rewolucja

nach aussen hin sah alles aus wie immer: jeden morgen und jeden nachmittag standen die autos in endlosen staus, und mit den autos auch die autobusse. wie lange man benoetigte von einem ort zum anderen oder auch zurueck, das hing viel weniger von der entfernung ab als von der tageszeit, zu der man die reise antrat. die vorbereitungen verliefen im geheimen, unbemerkt und schweigend. erst in den allerletzten tagen, als alles schon entschieden, abgesegnet und verordnet war, fand sich in den zeitungen hier und da am rande eine meldung, die das entscheidende wort enthielt: busspur. eine busspur auf der trasa łazienkowska. alles wurde minutioes geplant - in der nacht vor dem entscheidenden datum wurden die strassenspuren neu gezeichnet, und was noch viel wichtiger war, das zustaendige ordnungsamt stellte die notwendigen arbeitskraefte bereit, um in den ersten tagen allen widerrechtlichen nutzniessern der busspuren einen strafzettel zukommen zu lassen. es funktionierte. seitdem, waehrend die autos unveraendert je nach tageszeit stadtein- oder stadtauswaerts im stau standen - nun auf zwei statt auf drei spuren - sah man die autobusse behaebig und wuerdevoll an ihnen vorbeiziehen, bevollmaechtigt von drei ausnehmend weissen buchstaben auf unveraendert grauem asphalt und unter den wohlwollenden fittichen des ordnungsamtes: seltene gluecksmomente der genugtuung fuer einen fussgaenger.

1 komentarz:

  1. mała rewolucja: kleine revolution.
    trasa łazienkowska: warschauer pendant zur berliner stadtautobahn, allerdings mit bushaltestellen.

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