czwartek, 29 października 2009

zagranicą nie równa się zagranicą

es war meine erste reise in dieses land. bisher war es meiner aufmerksamkeit stets entgangen, in meinen augen eignete es sich allgemein eher zur durchreise als zum aufenthalt. nun aber bemuehte ich mich, mit den augen eines fremden auf dieses land zu schauen. dies sei ein ausland, sagte ich mir immer wieder, dies sei eine fremdsprache. man verstand mich ueberall ohne probleme. in der ubahn hingen werbeplakate fuer deutschkurse. fuer die oesterreicher? fragte ich mich. aus den geldautomaten kam dasselbe geld, nur in groesseren scheinen.
meine reise fiel genau auf den nationalfeiertag. das erfuhr ich zwar nur zufaellig, aber immerhin. die mutter im zug auf der anderen seite des ganges hatte ihrem kind die wochentage abgefragt. das kind zaehlte alle ihm bekannten wochentage auf, es kam nicht auf den richtigen. wnd was ist uebermorgen? fragte die mutter. das kind ueberlegte. jesus geburtstag? fragte es schliesslich hoffnungsvoll. die mutter schuettelte den kopf. uebermorgen ist nationalfeiertag, sagte sie. nationalfeiertag, wiederholte das kind offensichtlich verstaendnislos. da muessen wir die fahne raushaengen, fuegte die mutter hinzu. das kind laechelte wieder. dann stiegen die beiden aus.
nach diesen worten erwartete ich ein rot-weisses flaggenmeer, so wie ich es von reisen durch osteuropa kannte. wenn der nationalfeiertag auf einen montag fiel, waeren in polen bereits am freitag nachmittag alle verfuegbaren fahnen aufgehaengt worden. verstohlen blickte ich wieder und wieder auf das telefon, um zu pruefen, ob mich mein mobilfunkanbieter nicht an den feiertag und an die rot-weisse erinnern wollte, die aufzuhaengen ich keinesfalls vergessen duerfe. doch ich wurde enttaeuscht. das telefon schwieg beharrlich, und die strassen waren leer. nur vor dem einen oder anderen rathaus hing an einem einsamen fahnenmast eine verschaemte flagge. immerhin fuhren die busse und strassenbahnen mit lustig flatternden faehnchen. aber vielleicht hatte ich das alles auch ueberschaetzt. er wuerde am 26. oktober gern einmal die deutsche flagge aufhaengen, hatte ein freund im scherz gesagt. ich war fast etwas erschrocken: was wuerde passieren? fragte ich. nichts, antwortete der freund, ein paar alte maenner wuerden sich vielleicht sogar freuen.
das zumindest war in osteuropa undenkbar.

1 komentarz:

  1. zagranicą nie równa się zagranicą: ausland ist nicht gleich ausland.

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