sobota, 21 listopada 2009

podróż po europie II

der zug hielt, wir waren nun eindeutig in tschechien. eine unverstaendliche stimme sprach endlose ansagen durch die lautsprecher. die beiden frauen fuehrten ihr gespraech fort. ich setzte die kopfhoerer wieder auf. im ausland hilft ein pole dem anderen nicht. weil er ihm den erfolg nicht goennt, sagte die eine. die andere nickte. aber die oesterreicher sind auch nicht besser, meinte sie dann. und dabei ist das doch auch ein christliches volk, katholisch noch dazu. und immerhin hat unser papst gesagt, zuerst muss man sein, und dann kann man besitzen! ereiferte sich die am gang. aber wenn eine polin in oesterreich lebt, dann denken die oesterreicher sofort, sie muesste eine putzfrau sein, sagte nun die frau am fenster, und wenn sie dann sehen, dass es auch gut ausgebildete polinnen gibt, die einen hohen posten haben, dann sind sie wie vor den kopf gestossen. dann verstehen sie die welt nicht mehr! sie schaute auf einmal mich an, und ich sagte nichts – bei diesem thema machte es keinen unterschied, ob ich deutsche oder oesterreicherin war. trotzdem, mir gefaellt dieses land – das wasser schmeckt mir, die luft entspricht mir, sagte die frau am fenster. und auch die menschen sind im grunde sehr nett. ich wuerde ja bleiben, aber die familie fehlt mir. die frau am fenster schuettelte den kopf: sie hatte zwar die familie in wien, die tochter, die es schliesslich doch geschafft hatte, für mehr als eine putzfrau gehalten zu werden, die fuenf oder sechs sprachen sprach und einen verantwortungsvollen posten hatte und ein kind und einen deutschen ehemann - aber bleiben wollte sie trotzdem nicht. die andere blieb dabei, das land waere es wert, darin zu leben, und die menschen letztendlich auch: so ein echter, gebuertiger oesterreicher, der hat charakter – der hat kultur!

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