ich ging durch die leeren strassen an einem neujahrsmorgen und dachte an meine jugend.
die neunziger waren ein etwas verlorenes jahrzehnt gewesen, zwischen dem ende des alten jahrhunderts und dem beginn eines neuen jahrtausends. man dachte gross - aber so gross waren die neunziger nicht. sie wirkten immer ein wenig gescheitert, sie wurden den anspruechen nicht wirklich gerecht: alles sollte anders werden und besser sein, im grunde aber blieb alles, wie es war. die neunziger waren ein wenig geschmacklos, sie trafen nie ganz den richtigen ton und nie ganz die richtige farbe. aber vielleicht konnte man ihnen das nicht einmal vorwerfen.
und obwohl sie im grunde noch gar nicht so lange vergangen waren, waren sie doch schon unendlich weit entfernt. manchmal schienen sie fast greifbar nah, man ahnte sie zwischen den schatten auf einer sonnenbeschienen haeuserwand oder im herbst unter all den von den baeumen gefallenen blaettern. wie war das noch? das schien die frage der neunziger zu sein, und man meinte, es muesse einem doch gleich einfallen, man wuesste es doch im grunde ganz genau - aber wie sehr man auch dachte, man kam nicht darauf. die neunziger waren wie ein phantom - immer, wenn man sie zu sehen und zu erfassen glaubte, traten sie einen schritt zurueck, verschwanden hinter der naechsten tuer oder um die naechste ecke - und blieben verschwunden. man trauerte ihnen vielleicht im geheimen ein wenig hinterher, gab das aber niemals offen zu.
ich ging durch die leeren strassen an einem neujahrsmorgen und dachte an meine jugend. twix hiess jetzt wieder raider, sonst war alles wie immer.
ein neues jahrzehnt hatte begonnen.
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nowe dziesięciolecie: ein neues jahrzehnt.
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